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 Tarchanskoi - Kuut,  bis  gegen  Perekop  hinaus. 
 Die  Höhe  des Berges ist vormals,  bey Aufnehmung der vortrefflichen  
 Special-Karten,  welche  gleich nach  der Besitznehmung  
 verfertigt  wurden,  durch  Nivellirung  ungefähr  zwölf hundert  
 Fufs  senkrecht  über  der  See  befunden  worden.  Uber  die  hohe  
 Fläche,  worauf  Akmetschet  liegt,  ward  diese  Höhe  im  August  
 1797  durch  Barometer-Messmag  ungefähr  sieben  hundert  vierzehn  
 und  einen  halben  Fufs  hoch  gemessen.  Die  Barometer  
 aber  wurden  nachmals  fehlerhaft  und  nicht  genau  correspondi-  
 rend  befunden. 
 Nur  auf  dem  mittlern  höchsten  Felsenhügel  wächst  etwas, 
   auf  der  Erde  liegendes,  kleines  Gesträuch  von  gemeinem  
 Wacholder,  Evonymus  verrucosus  und  kleinen  Alpenweiden,  jedoch  
 sehr  sparsam.  Sonst  ist  auf  der  ganzen  Plattform  des  
 Berges  kein .strauchendes  Gewächs  zu  sehen.  Die  Flor  des  Berges  
 ist  -ein  Mischmasch  von  Alpen -  und  Steppenpflanzen,  wovon  
 die  verschiedene  Dage  der  Absätze  und  Felsenhügel,  gegen  
 die  Sonne, Ursache  ist.  Im  May  blühten  da:  Veronica  austriaca,  
 Chamaedris  und  incana,  Phleum  vaginatum,  Bromus  tectorum,  die in  
 allen Gegenden  der  Krym  gemeine  Vaillanlia,  Asperula cynanchica  
 Primula  uniflora,  Lithospermum arvense,  Androsace  Chämaesyce  mit  
 rothem  und  gelbem  Blumennabel,  Alchemilla,  Hyacinthus  race-  
 inosus,  Ornihtogalum  luteum und  pilosuin,  das  schon oben erwähnte  
 Allium,  Cerastium  tomentosum,  ein  Geum  dem  alpino  ähnlich,  
 Fragaria  .vesca,  Potentilla  rupestris,  Filipendula,  Anemone  verna,  
 Manunculus rutaefolius und nivalis,  Sideritis syriaca,  Stachys germanica, 
 Phiomis  herba  venti,  Ajuga  alpina,  Lamium,  Thymus  Zygis,  
 Thlaspi  bursa,  Draba  muralis  und aizoides,  Alyssuni  montanum  und  
 alpinum,  Fumaria  bulbosa  und  eine  verwandte  grofse,  ochergelb  
 blühende  Gattung  mit  ungeschützten  Blumenblättern,  die  auf  
 Bergen  am  Karassu  in  den  ersten  Frühlingstagen  hervor  kommt,  
 Genista  linifolia,  Viola  odorata,  Taraxacum,  ■Cineraria  alpina, 
 Acrostichum  lUarantae,  Asplenium  Ceterach,  adiantoides  und  Ruta.  
 Das  tiefe  Thal  der  Alma,   zwischen  dem  Tschatyrdagh  und  der  
 Alp  Babugan  ist  auch  die  einzige  Gegend  in  der  Krym,  wo  Belladonna  
 gefunden  wird,  der  die  Tataren  den  Namen  Babug 
 a n -0 0 t   gegeben  haben.  Noch  ärmer  ist  der  Berg  an  Insecten, 
   deren  man  oben,  aufser  ein  Paar  gemeinen  kleinen  
 Schmetterlingen  und  einigen  Bienen,  keine  fliegen  sieht.  Dennoch  
 wird  der  Berg  im  Sommer,  wegen  seiner  guten  Weide,  
 und  weil  sich  kein  Ungeziefer  darauf  sehen  läfst,  von  Pferdeherden  
 und  anderm  Viehe  fleifsig  besucht;  die  Nächte  sind  
 daselbst  kühl,  und  selten  ist  der  Sommer  so  dürr,  dafs  auch  
 dort  die  Weide  vertrocknen  sollte.  Dazu  tragen  besonders  die  
 Nebel  und  Wolken  bey,  welche  sich  bey  der  geringsten  gesammelten  
 Feuchtigkeit  der  Atmosphäre,  um  den  Obertheil  des  
 Tschatyrdaghs  legen  und  denselben  erst  bekränzen,  nach  
 und  nach  aber  auch  wohl  ganz  und  zuletzt  auch  die  anliegenden  
 hohen  Alpen  oder  laila  bedecken;  daher  dieser  Berg  in  der  
 Nachbarschaft  als  ein  Verkündiger  des  Regens  betrachtet  wird  
 und  selten  trügt,  hingegen  aber,  wenn  er  völlig  von  Wolken  
 rein  erscheint,  beständiges  heiteres  Wetter  verspricht. 
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