fegt und mit Schaufeln im Winde wehet, das zertretene Stroh aber
zum Viehfutter verbraucht.
IV.
V om K r y m i s c h e n W e i n b a u e .
Der Weinstoch: wächst nicht allein in dem gebirgigen
Theile der Krym häufig wild und verwildert, theils mit weifsen
länglichen, theils mit kleinen, runden, schwarzen Beeren; sondern
er ist auch in verschiedenen Gegenden und Thälern von Alters
her gebaut worden. Schon Strabo spricht von diesem Weinbaue
und lehrt uns, dafs man die Weinstöcke am Bosphor im
Winter wegen der Kälte vergrub *), oder an der Wurzel mit
Erde überschüttete,- wie es noch jetzt an der Alma und Ka ts
cha zu geschehen pflegt; und ohne Zweifel sind die Griechen
die ersten gewesen, welche Weinbau in der Krym anlegten, den
nachher die Genueser in den von ihnen besetzten Gegenden
vermehrten.
Ich habe schon etwas von dem Weinbaue an der Alma,
der Katscha und dem Belbek erwähnt. Ich bin überzeugt, und
*) L i l . V I I . In eoäem (B o s p h o r i " ) trajectu ferunt Neoptolemum Uli.
thridatis legatum acstnte navali praelio, hyemc equcstri pugna, bar.
laris _ superiörem discessisse. Sed et v i t e s ajunt in Bosphoro suh hye-
mem d e j o d i , rnuicn ingesta terra.
Erfahrungen in harten Wintern haben es bewiesen, dafs es eigentlich
unnöthig ist, die AVeinsUicke, wie an diesen Flüssen der Gebrauch
will, mit einem um den Würzelkopf aufgeschütteten Ei d-
kaufen, wider den Frost zu verwahren. Indessen ist die darauf
verwendete Arbeit in so fern nicht unnütz, dafs daduich eistlich
das Erdreich öfter gerührt, umgearbeitet und vomUnkraute gereinigt
wird, und zweytens der Weiiislock früher treibt, blüht und
auch die Trauben früher reifen, daher man dieselben besser nackreifen
lassen kann. Die an jenen Flüssen übliche Weise, den
Weinstock, nach der TJugrischen Art, buschweise, mit einem
Kopf oder Knorren über der Wurzel, der aus Sturzein mehiere
tragbare Reben treibt-, zu ziehen, ist freylich viel einträgliche!,
kann aber nur dort, in einem mehr saftreichen Erdreiche ausgeübt
werden und entkräftet die Weinstöcke früher. Wiegen des reichlichen
Ertrages werden auch die Weingärten dieser Gegenden, obgleich
der Wein wohlfeiler verkauft wird und selbige mehr Arbeit
erfordern, theurer verkauft und gemeiniglich nach der Zahl
der tragbaren Büsche, zu einem Rubel für jeden Busch taxirt. —
Die Art Rebenhölzer zu pflanzen, ist auch an gedachten Flüssen,
von der in den südlichen Thälern üblichen, ganz verschieden.
Man lockert nämlich zuerst das Erdreich, wo man Wein pflanzen
will, durch Pflügen und Rajolen auf. Darnach treibt man
einen gespitzten eisernen oder aus hartem Holze gemachten Pfahl
mit Schlägeln so tief senkrecht in die Erde, dafs das Rebenholz
mit fünf bis sechs Knoten in der Erde, und mit zwey Knoten
über der Erde zu stehen kommt. Man w'ackelt alsdann den Pfahl
los und steckt in jedes Loch eine Rebe, füllt mit der Hand lockere