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 nur  zwölf Werste,  über  Ackerland,  Flächen  und  Gründe,  
 deren  einige  salzhaft und mit  Cenbaurea  glastifolia  häufig  bewachsen  
 sind. 
 Die Heine Festung Arabat  liegt  recht am Anfänge  der Erdzunge, 
   zwischen dem  S i  w a s c h und dem Asofschen Meere, und verschliefst  
 von  selbiger her den Eingang  in  die  Krymische Halbinsel.  
 Es ist ein mit behauenen Kalksteinen sehr dauerhaft facirtes Polygon,  
 von  sieben  regulären  Bastionen,  mit  einem  gleichfalls ,in  Stein  
 ausgesetzten,  trockenen  Graben,  nach  dem  Siwasch  zu,  mit  einem  
 längern,  und  nach  der  See  zu,  einem  kürzern  Retranche-  
 ment  und  daran  gesetzten  Batterien,  alles: von  Stein.  In  der  
 Festung  sind,  aufser  einer  aus  Steinen  wohl  gebauten  Metschet  
 mit  ihiem  AIinaiet,  und  einem  elenden  Commandantenhause  
 nur  einige  Hütten,  theils  über  der  Erde,  theils  unter  dem Walle  
 für  die  Soldaten  befindlich.  —   Die  Erdzunge:  ist  hier  einige  
 hundert  Faden  breit  und  besteht  im  Anfänge  aus  lauter  Muschelsand, 
   worin  die  Kräuter  zwar  dünn  gesäet,  aber  gut  
 wachsen.  Weiterhin  folgt  gemeiner  Sand,  hin  und  wieder  
 mehr  gebunden  und  salzhaft,  wo  Statice  ferulacea  und  einige  
 Polycnema  wachsen.  Auf  dem  Strande  gegen  Osten  sind  viel  
 Pectiniten,  Teilinen  und  anderes  Muschelwerk.  Die  Mer  sonst  
 wachsenden  Pflanzen  sind;  Elymus  und  Eryngium  maritimum,  
 Dauern  muricatus,  Crambe  orientalis  und  maritima,  Gallium  pro-  
 Stratum,  Asperula  cynanchica,  Astragalus  Onobrychis  und  vir-  
 gatus,  Achillea  tomentosa,  Bunias  Cakile,  Centaurea  paniculata,  
 Coronilla  varia,  Medicago  falcata,  Thymus  Zygis,  Cheiranthus 
 crysimoid.es^  Potentilla  recta,  Teucrium  Polium,  Atriplex  portu-  
 lacoides,  Statice  Limonium,  Artemisia  austriaca,  Plantago  media  
 und  lanceolata,  u.  s.  w.  Coluber  Berus  und  die  weifswolligeil  
 Juniuskäfer  fand  ich  da  häufig.  Die  Landzunge  wird  in  die  
 Länge  bis  zur  Überfahrt  nach  Jeni ts che  auf  110  Werste  gerechnet. 
   Es  ist  über  selbige  eine  starke  Fahrt  von  Kleinreus-  
 sischen  Fuhrleuten,  welche  Proviant  nach  der  Krym  und  Fische, 
   die  hier  oft  häufig  im  Asofschen  Meere  gefangen  werden,  
 oder  andere  Waaren  zurück  führen. 
 Von  Arabat  folgte  ich  erst  einem  Nebenwege,  längs  dem  
 benannten  Meere  bis  zum  Dorfe  Akmonai ,   bey  welchem,  
 in  einem  zum Meere  laufenden Grunde  einige  alte,  ausgemaüerte  
 Brunnen  sind.  An  diesem  Grunde  streicht  das  Kalkflötz  zu  
 Tage  aus.  Gleich  hinter  dem  Dorfe,  nur  wenige  Werste  von  
 Arabat,  ist  der  Steinbruch,  wo  die  Steine  zum  Bau  der  Festung  
 gebrochen  worden:  es  ist  ein  mehrentlieils  aus  lauter Muschelgrus  
 bestehender,  weicher  Stein,  in  dicken  Lagern,  .die  
 nicht  mehr,  als  einen  Faden  über  der  Seefläche  zu  liegen  scheinen. 
   Über  dem  Kalkflötze  erhebt  sich  eine  flache  Anhöhe,  
 hinter  welcher  man  steil  hinab  das  Tatarische  Dorf  Oggus -   
 tebe  (Ochsenhügel),  welches  den  Namen  von  dieser  Höhe hat,  
 vorbey  fährt.  Alle  Tataren  in  den  holzlosen  Ebenen  der  Krym,  
 und  über  die  ganze  Halbinsel  von  Kertsch,  behelfen  sich  mit  
 Misttorf  und  schütten  die  Asche  davon  im  Dorfe  zu Hügeln auf,  
 aus  welchen  Salpeter  in  Menge  und  von  der  besten  Güte  gemacht  
 werden  könnte.  Gärten  sind  über  die  ganze  Bosphora-  
 nische  Halbinsel  nirgend  angelegt.  Das Ackerland  ist  hier überall