ist acht Fufs eilf Zoll breit und sechs und einen halben Fufs tief;
die Höhe des runden Gewölbes beträgt nur acht Fufs fünf Zoll.
Die Öffnung ist fünf Fufs zwey Zoll weit und war mit zwey
platten Steinen zugesetzt. Die untere gerade Strebemauer des
Gewölbes ist bis an das aus Ziegelthon geschlagene Estrich,
womit der Boden desselben ausgeschlagen ist, vier Fufs und
vier und einen halben Zoll hoch und zwey Fufs dick, die Contraforce
drey und einen halben Zoll. Die Quadern von weifsem, oolit-
ähnlichen, aus lauter kleinen Schnecken bestehenden Kalksteine,
woraus das Ganze besteht, und die genau auf einander gepafst
und durch einen feinen Mörtel vereinigt, auch mit eben solchem
Mörtel dünn berappt sind, messen etwas über zwey Fufs,
und sind 2' -5" lang. Die Dicke des Gewölbes ist nicht viel
über zehn Zoll, und darüber ist die Erde siebzehn Fufs tief
aufgeschüttet----Was in diesem schönen Grabkeller gefunden
und durch wen und wenn er eröffnet worden, davon habe ich
keine sichere Nachricht erhalten können. Nach einigen Sagen
soll der in Jenikale, unter den Springbrunnen gestellte marmorne
Sarkophag darin gestanden haben. Jetzt war nichts mehr
darin zu sehen.
In einigen, unweit von diesem Grabgewölbe aufgegrabenen
, auch in denen an der Küste durch das Seewasser unterspülten
und halb abgestürzten Grabhügeln, ist eine grofse Menge
■ Scherben von darin beygesetzten, bauchigen Urnen, die über
ein Drittel Zoll dick, grob gearbeitet und ohne Glasur sind, zu
finden. Die Schicht Urnen schien auf die Erdoberfläche gestellt
und-mit dem Erdhaufen überschüttet worden zu seyn. In einem
grofsen Hügel, an der Seekante, sah ich deutlich zwey Schichten
solcher Urnen über einander, zwischen welchen ein Lager
von noch unverwestem, aber in der Erde ganz weifsgebleichtem,
weichem Meergrase ( Zostcra) gelegt worden war, das eine gewellte
und gekrümmte Schicht bildete. Ganze Urnen konnte
ich nicht finden. Diejenigen, deren Scherben noch in.
der ursprünglichen Lage standen, waren mit Erde , und
einigen darunter gemischten Kohlen ausgefüllt. Diese Urnen
, deren Durchmesser von mehr als einer Arschine im
Bauche die Höhe oft übertraf, und die eine verengerte Mündung
haben, scheinen auch nicht zum Aufheben der Äsche und
Gebeine bestimmt gewesen zu seyn, sondern sind mulhmafslich
mit Weine oder anderm Getränke der Todtenasche beygesetzt worden.
Solche Urnen, von viel zierlicherer Gestalt, und zum
Theil auch glasurt oder bemahlt, werden auf der Bosphorischen
Halbinsel in Grabhügeln angetroffen. Von einer ganz besonders
gestalteten,., zierlichen Urne oder Amphora, die gleichfalls auf
dieser Halbinsel gefunden worden, theile ich eine mir mitgetheilte
verjüngte Abbildung bey A. auf der zehnten Vignette mit,
wo unter B. und C. auch die gewöhnliche Gestalt der oben gedachten
Tamanischen Urnen heygefügt ist. Die Amphora F ig. A.
zeigt, aufser ihrer fremden Gestalt, das Besondere, dafs sie gar
keinen Fufs hat (der auch sonst bey allen sehr schmal ist), sondern
sich unten in eine Spitze endigt, und dafs sie ferner am
Halse, in zwey Reihen, die sehr deutlich eingedrückten Worte
auf sich hat;
P a l l a s R . i r B . O