wenn nur Leute vorhanden sind, die sich damit abgeben
wollen.
V .
V o n F r u c h t g ä r te i l i n d e r Kr'yrn.
Die Krymischen Frnchtgärten sind den Deutschen
Bauerngärten ganz ähnlich. Ohne Ordnung zerstreute Bäume
und ein guter Rasen, den man durch Canäle bewässern bann,
sind ihre ganze Zierde. Sie nehmen gemeiniglich die Niedrigungen
längs den Bächen und Flüssen, und Thäler die mit irgend
einem Quelle versehen sind, ein. Aus dem Alterthume
der Bäume, besonders der Wallnufsbäume im Gebirge, sieht
man, dafs es meistentheils alte Anlagen der Griechen und Ar-
menianer sind. Denn unter den faulen Tataren sind wenige
thätig genug, um sich Gärten neu anzulegen. Defswegen sieht
man auch in der Ebene, wo keine andere Nationen sonst gewohnt
haben, bey den Dörfern kaum eine Spur von Gärten.
Indessen sorgen die Gebirg-Tataren für die ihrigen, umgraben
und reinigen die Bäume, -versehen sie mit Dünger und Bewässerung,
und suehen sich dadurch Vortheil zu verschaffen. Allein
unter drey bis vier Jahren ist selten mehr als ein gutes
Fruchtjahr zu erwarten, weil bald, nach einem voreiligen
Frühlinge, der die Blüthen heraus treibt, ein später Frost oder
die nicht seltenen, stinkenden, trockenen Nebel aus der See, die
ganze Hoffnung des Jahres verderben.
Das Oculiren ist unter den Tataren und Griechen wenig
bekannt, wefswegen man auch keine guten Pfirsichen und Abri-
kosensorten, die durch Pfropfen nicht fortzubringen sind, bey
ihnen suchen mufs. Im Pfropfen aber sind sie sehr geschickt,
und nichts ist besser ersonnen, als die besonders um Bachtschi-
sarai jetzt übliche Art, in die Wurzel fast eine Spanne unter der
Erde zu pfropfen, wodurch nicht nur viel gesundere Stämme
erhalten werden, sondern auch das Pfiopfreis selbst mit der
Zeit eigene Wurzeln macht und desto dauerhafter wird.
Die besten Fruchtarten der Taurischen Gärten bestehen
in Birnen, Äpfeln, Quitten und Pflaumen; Kirschen hat man
mittelmäfsig, Pfirsichen und Abrikosen nur wie sie die Natur
hervor bringt, und so auch die übrigen Fruchtarten.
Von Bi rnen hat man eine Mannigfaltigkeit von Sorten,
Worunter die von den Russen so genannten Dnl i oder Birnen,
welche in der Mitte dicker sind, als oben, wegen ihrer Zartheit
und Saftigkeit vorzüglich sind. Dahin gehören hauptsächlich
die grofsen Birnen Bos durchan, Mu l l a h t i -Armu d , S u l tan
- Armud, K ö k - S u lu und die spät reifende Albusan;
dann die Muskatellbirnen Mi s k - Armud, welche schon im Ju-
nius reifen, und die Birn Aschrapai genannt. Eine kleine
runde Sorte, welche mit den Maykirschen zugleich reift, wird
V A i , t. a s R . I r R . K 1 1