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 sich  spät in  den Herbst,  Die Traube ist oft ungeheuer grofs,  
 vielzweigig,  wie  an  den  kurz  vorhergehenden,  locker,  
 und  besteht  entweder  aus  ganz  kugelrunden  oder  so  gar  
 noch  am  Scheitel  platt  gedrückten,  grünlichen  und  weifsbereiften  
 Beeren,  die  dünnschalig,  früh  reif,  süfs  und  
 angenehm  zu  essen  sind,  aber  einen  wässerigen  Wein  geben. 
   Diese  Art  reift  früh  im  September  und  ist  zu  zierlichen  
 Lauben  zu  erziehen. 
 9)  K ö k   - JJsun;  eine  grofs  rankende,  gelbbraune  Rebe,  
 mit  grofsen,  tief-aufgeschnittenen,  ganz  glatten  Blättern, 
   deren  Hauptrippen  und  Stengel  rosenroth  sind.  
 Die  Traube  ist  grofs,  mit  ansehnlichen  grünlich  weifsen,  
 dünn  .schaligen  süfsen  Beeren,  die'etwas  oval  sind. 
 10)  Schabasch  ist,  ungeachtet  seiner  schlechten  Eigenschaft  
 zum  Weinmachen,  fast  in  allen  Gärten  und  oft  
 ziemlich  häufig  zu  finden.  Es  ist  eine  sehr  starke,  kurz  
 gegliederte,  rothbraune  Rebe  ,  welche  schnell  wächst  
 und  reichlich  .trägt,  welches  sie  vermuthlich  bey  den  
 Tataren  beliebt  gemacht  hat,  welche mehr  auf  die  Frucht  
 zum Marktverkäufe  und  den  daraus  zu  erhaltenden  Bek-  
 mefs  (Weinmufs),  als  auf  den  Wein  sehen.  Die  Reben  
 stehen  wegen  ihrer  Stärke  ziemlich  aufrecht  und  
 wachsen  nicht  über  ein  Paar  Ellen  aus.  Die  Blätter  sind  
 grofs,  gelblich  grün,  nicht  tief  ein geschnitten,  unten  
 stark  genetzt  .und  glatt,  haben  braunröthliche  Stiele,  und  
 fallen  spät  ab,  da  sie  denn  im  Trocknen  gelb  werden. 
 Die  Trauben  sind  oft  grofs,  mehrentheils  aber  mittel-  
 mäfsig,  locker  gesetzt,  die  Beeren  oft  einem  Kräheneye  
 gleich,  oval,  aus  dem  Grünlichen  weifs  bereift,  zwar  
 nur  dünn  von  Haut,  aber  sehr  fleischig  und  defswegen  
 schwer  zu  keltern.  In  einer  warmen  Lage  reifen  sie  
 schon  vor  dem  ersten  October,  im  kalten  und  feuchten  
 Grunde  aber  später.  Man  kann  sie  bis  zum  ersten Froste  
 auf  der  Rebe  lassen r  oder  im  October  im  Hause  aufhe-  
 ben,  da  sie  sich  bis  zum  Februar  halten  und  immer  
 süfser  werden.  Wäre  unser  Herbst  wärmer,  so  könnte  
 man  die  schönsten  Rosinen  davon  machen;  so  aber mufs  
 man  sie  zu  diesem  Ende  im  Ofen  trocknen,  und  auch  
 so  sind  sie  nicht  unangenehm.  Zum  Weine  taugen  sie  
 an  und  für  sich  nichts,  weil  sie  einen  wässerigen,  bald  
 säuernden  Most  geben.  Ich  habe  aber  gefunden,  dafs,  
 wenn  man  sie  eine  Nacht  hindurch,  auf  Horden,  in  
 einen  temperirten  Ofen  stellt,  nicht  nur  ihr  Saft  besser  
 entbunden  wird,  und  leichter  auszukeltern  ist,  sondern  
 auch  der Wein  daraus  sehr  süfs  und  kräftig  ausfällt.  
 Diese  Traube  scheint  mit  dem  Chasselas  blanc  der Franzosen  
 überein  zu  kommen  und  soll  auch  in  Italien  gemein  
 seyn.  Sie  kommt  mit  dem  Tol s to ko r i i   (dickhäutigen)  
 der  Astrachanischen  Gärten  überein.  .  Man  hat  eine  sehr  
 grofse  Spielart  davon,  deren  Beeren  einem  Taubeneye  
 gleich  kommen. 
 11)  Chadym-  Barmak  (Frauen-Finger)  nennen  die  Tataren  
 eine  in  allen  südlichen  Thälern  der  Krym  ziemlich