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 viel  Handwerker  und  Fabrikanten,  besonders  Safian  und  andere  
 L-edergerber,  gute Lichtzieher,' Seifensied er,  Töpfer,  Ziegel -  und  
 Dachziegelstreicher und Schunde,  andere  zu  geschweigen.  Früchte  
 und  Gartengewächse  -werden  -in  den  Gärten  der  Stadt  häufig  gezogen, 
   und  erstere  aus  dem  Gebirge  in  Menge  und  wohlfeil  zugeführt. 
   Von  Trauben  ist  im  Herbste  ein  solcher  Zuflufs,  dafs  
 viele  Einwohner,  besonders  Juden,  mit  Vortheii  Wein  daraus  
 keltern,  wozu  man  hier  aus  dem  ganzen Kalksteine gehauene Keltertröge  
 - zu  gebrauchen  pflegt.  Vieh  von  aller  Art  wird  auf  
 den Wochenmärkten  in Menge  und  wohlfeil  verkauft. 
 -Man  baut  hier-viel  aus  rohen  Ziegeln,  welche  ziemlich  
 gröfs  gestrichen  werden,  und  womit  man  viel  geschwinder,  
 wohlfeiler  und  dauerhafter  bauen  kann,  als mit  der Wellerarbeit,  
 welche  unnöthige Weitläufigkeiten  und  Zeitverlust  verursacht.  
 Je  länger  solche  Ziegel  an  der  Luft  liegen,  desto  'fester  und  
 dauerhafter  werden  die  Mauern.  Seitdem  die  Russen  Meister  
 der  Krym  sind,  hat  man  so-wohl  hier,  als  in  andern  Städten,  
 von  den  ungeheuren  Tatarischen  Kirchhöfen,  die  mehrentheils  
 behauenen  Grabsteine  ziemlich  aufgeräumt,  und  zum  Häuserbaue  
 angewendet  und  vorzüglich  ist  dieses  mit  denen  bey Karassabaaar  
 geschehen.  Die  Gegend  zwischen  dem  grofsen  und  kleinen  Ka-  
 rassuk  giebt  zum  Baue  und  zu  allerley  andern Gebrauche  einen  
 vortrefflichen  Kalkstein  aus  ihren  auf  grofsen  Strecken  wie  aus  
 einem  Gusse  bestehenden  Kalklagern  her ,  woraus  die  gröfsten  
 Säulen und Werkstücke,  aus  einem  Stücke gehauen werden könnten. 
 Gleich  hinter  der  Stadt  fährt  man  durch  den  gröfsern  
 Kara ssu  (Schwärzwasser),  dessen  merkwürdiger  unter  einem  
 gewölbten  Felsen  hervorkommender,  nicht  über  sieben  Werste  
 entfernter Quell  in  den Briefen  der  vormaligen  Lady  Craven  *)  
 ziemlich  unrichtig  abgebildet  ist.  Er  kommt,  auch  bey  hohem  
 Wasser,  dem  Salgir  nicht  völlig  gleich.  Auf  der  andern  Seite  
 des  Flusses  fangen  unmittelbar  die  Kreiden -  und  Kalkflötze  an  
 sich  zu  Bergen  zu  erheben.  In  der  Kreide  stecken  auch  hier  
 viele  schwärzliche  Feuersteinlagen  mit  weifser  Rinde.  Der  
 höchste  Absatz  des  Kreidenlagers  ist  hier  der  auf  der  linken  
 Seite  des  Weges  gelegene  Akkaja  (weifse  Berg),  der  sich  auf  
 der  südlichen  und  westlichen  Seite  wie  eine  riesenmäfsige,  viereckige  
 Festungsmauer  zeigt,  nordwärts  aber  sanfter  verflacht.  
 Die  Russen  pflegen  diesen  Berg  auch  Schi r inskaja  gora  zu  
 nennen,  weil  hier  der  gewöhnliche  Versammlungsplatz  der  mifs-  
 vergnügten  Schi r inski s chen  Mursen  war,   wenn  sie  sich  
 gegen  den  regierenden  Chan  auflehnten.  In  dem  steil  abgestürzten  
 Absätze  des  Berges  läfst  sich  an  der  südlichen  Seite,  
 gleich  über  dem  Gerülle,  das  dessen  Fufs  bedeckt,  eine  Höhle,  
 und  höher  noch  eine  andere,  unersteiglicke,  sehen.  Feuersteine  
 mit  einer  weifsen  Schwarte  brechen  auch  hier  überall  in  der  
 Kreide,  die  in  einer  tiefen Regenschlucht,  gegen  den  westlichen 
 A.  Journey  thro*  the  Crimen  to  Constantinople,  in  a  Series  of  Letters  from  
 the  Righthonour.  E liza b e th   L a d y   Craven  to  his  Serene  Highnefs  
 the  Margrave  of  Brandenbourg  Anspach  et  Bareith.  London  1779-  4-  
 p.  169. 
 P a l i a  s  R.  i r  B. I  i