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 diesen  Gründen  zeigt  sich  wieder  in  den  Schluchten  braunes  
 Schiefergebirge,  aber  nicht  sehr  mächtig. 
 Nun  läfst  man  sich  in  das  weite  Thal  von  Aupka  
 oder  Au tk a ,   und  Jal ta  nieder,  welches  weitschweifig  im  halben  
 Zirkel  von  dem  Hochgebirge  umgeben  ist  und  mit  Schluchten  
 und  Höhen  abwechselt.  Man  sieht  das  Gebirge  über  Jalta,  
 welches  schöne  Fichtenwaldung  hat,  schon  von  den  Bergen  bey  
 Gaspra,  hoch  und  finster liegen  und noch im May mit  Schnee  bedeckt. 
   Zwey Bäche,  der Uts charsu,   an welchem das Dorf  Autka  
 in  drey Abtheilungen  liegt,  und den man  fast  vom  obersten Theile  
 des hohen Gebirges an,  in lauter  Cascaden herab kommen sieht,  und  
 der  Bach  Jalta  bewässern  dasselbe.  Das  breite  Bett,  welches  
 sich  der  Ut schar su  im  Thale  gebahnt  hat  und  bey  hohem  
 Wasser  mit  gröfsen  Geschieben  überrollt,  mag  wohl  sechzig  
 bis  siebzig  Faden  breit  seyn,  obgleich  der  Bach  die  mehreste  
 Zeit  nur  gering  ist.  Tamarix  germanica  wächst  hier,  wie  in  
 allen  steinigen  Flufsbetten  von  Taurien,  häufig  und  wird  daher  
 mit  Recht  von  den  Tataren  Useen - agats ch  (der  Flufsstrauch)  
 genannt.  Nie  aber,  oder  höchst  selten,  sieht  man  ihn  mannshoch  
 Strauchen. 
 Autka  ist  ganz  von  Griechen  bewohnt,  die  vormals,  mit  
 den  übrigen  christlichen  Einwohnern  der  Halbinsel  nach  dem  
 Mariupolischen  Bezirke  ausgewandert  waren,  nach Besitznehmung  
 der  Krym  aber,  zwanzig  Familien  stark,  vom  Fürsten  Potem-  
 k in   die  Erlaubnifs  erhielten,  sich  wieder  hier  niederzulassen,  
 um  auf  den  gegen  Alupka  gelegenen  Austerbänken,  Austern  zu 
 fischen,  die  zwar  klein,  aber  so  wohlschmeckend,  als  Englische  
 Austern  sind.  Der  Ort  hat  eine  kleine  Kirche  und  die  Ruinen  
 einer  gröfsern.  Auch  aufser  dem  Orte,  am  Wege,  sieht  man  
 noch  Spuren  einer  Kirche,  mit  dabey  befindlichen  Gräbern. 
 Man  kann  Von  Autka  oder  Awutka   das  amphitheatralisch  
 sich  im  Zirkel  herumziehende  Hochgebirge,  bis  über  Jalta  
 hinaus,  übersehen.  Den  entferntesten  Punkt  der  Aussicht  macht  
 ostwärts  der  auf  zwanzig  Werste  entfernte,  in  die  See  hinaus  
 liegende  Aju -d a g h ,   und  diesseits  desselben  das  Vorgebirge  
 Nik i t a -B u ru n ,  mit  welchem  sich  das  hohe  Gebirge  seewärts  
 gleichsam  zu  verlaufen  scheint.  Näher  sieht  man  noch  zwey  
 geringere  Landspitzen:  nämlich  die  von  Jalta,   und  die,  an 
 welcher  Mars an da  liegt.  Die  ganze  Gegend  des  Ufers  war  
 vormals,  bis  Aluschta,  fast  mit  lauter  Griechen  bevölkert. 
 Die  Bergarten,  welche  man  an  den Häusern  und  im Bachgerinne  
 bey  A utka  bemerkt,  sind:  eine  vollkommen  wie  Graniteil  
 aussehende  Wacke;  schwarzer  Hornschiefer;  schwarzer  
 Dachschiefer;  grauer,  spathadriger  Kalkfels;  harter,  etwas  fein-  
 glimmerichter  Sandsteinschiefer;  brauner  Thonschiefer;  und  endlich  
 Puddingstein.  —   Auch  hier  und  in  Jalta  haben  sich  einige  
 zerstreute  Öhlbäume  erhalten. 
 Jalta  oder  Jal ita,   welches  sechs  Werste  von  Autka,  näher  
 an  der  See  auf  einer  hohen  Landspitze,  welche  der  Bach  
 des  Namens  abschneidet,  liegt,  ist  ein  alter  Griechischer  Wohn-  
 platz,  der  jetzt  nur  noch  von  wenigen  Tataren  bewohnt  ist.  
 Dessen  Griechische  Kirche  ward  im  vorletzten  Türkenkriege  zufällig  
 durch  Pulver  gesprengt,  und  man  sieht  deren  Reste  noch