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 gebaut,  den man gröfstenTheils unbehauen zusammen packt,  
 so  dafs  nur  die  Ecken  und  die  Einfassungen  der  Fenster  und  
 Thüren  behauen  werden.  Statt  des  Mörtels mufs,  wie  in  allen  
 Tatarischen  Städten  dieser  Halbinsel,  ein  mehr  oder  weniger  mit  
 Kalk  vermischter  Thon  dienen,  den  man  mit  Sand  versetzt,  
 wenn  er  dauerhafter  seyn  soll.  Nebengebäude  bestehen  meh-  
 rentheils  nur  aus  beworfenem  Flechtwerke,  und  die  Dächer  aus  
 leichten  Hohlziegeln,  die  auf  einem  Rostwerke  von geflochtenen  
 Ruthen  in  Thon  gelegt  werden;  und  diese  Dächer  bedürfen,  
 wenn  die  Ziegel  nicht  mit  Kalke  befestigt  werden,  bey  den  
 herrschenden  Stürmen,  häufiger  Ausbesserung. 
 Von  öffentlichen  Gebäuden  befinden  sich  hier,  aufser  dem  
 oben  erwähnten,  sonst  mit  einem  schönen  Garten  versehenen,  
 jetzt  in  Casernen  verwandelten  Gouvernementshause,  drey  Tatarische  
 Metscheten  oder  Bethäuser  *),  mit  ihren  Thürmen  (Mis-   
 gi r ) ,   von  welchen  der  Geistliche  (Mul l a )   vier  Mal  in  vier  
 und  zwanzig  Stunden  zum  Gebete  ruft;  dann  eine  sehr  geringe,  
 Griechisch - mssische,  für  die  Kathedralkirche  geltende,  und  eine  
 auf  dem  Markte  von  der  Gemeine hier  wohnender Griechen  seit  
 1757  erbaute  ziemlich  ansehnliche  Kirche;  ferner  ein  Bethaus  
 der  Armenianer;  ein  Tatarisches  Bad,  welches  zum  öffentlichen  
 Gefängnisse  gemacht  worden,  und  eine Anzahl Casernen  im  südöstlichen, 
   höchsten  Theile  der  Stadt.  Bey  der  Stadt  sind  längs  
 dem  linken  Ufer  des  Salgir  vier  Mühlen,  die  ein  aus  dem Salgir 
 Der  Ort  liatte  deren  sonst  fünf,  wovon  aber  zwey  zerstört  sind. 
 geführter  Canal  treibt,  und  noch  zwey  unterhalb,  die  eine  dicht  
 am  Salgir,  die  andere  in  dem Meierhofe  des  gewesenen Gouverneurs  
 Shegul in,   der,  mit  dem Dorfe  Bacht schiel i   nur  zwey  
 Werste  von  der  Stadt  liegt;  und  letztere  wird  von  dem  kleinen  
 Bache  Ba la -Sa lg i r ,   der  einen  noch  kleinern,  Namens  Abdali   
 aufnimmt,  getrieben.  Bey  allen  diesen  Mühlen  befinden  sich  
 gute  Fruchtgärten,  worunter  besonders  der  vom  Collegenrathe  
 Ho chfe ld,   zum  Theil  mit  vielem  Fleifse  neu  angelegte,  bey  
 welchem  sich  auch  eine Branntweinbrennerey befindet,  merkwürdig  
 ist. 
 Akmet schet   war  vormals  die  Residenz  des  Kalga-   
 S ul tan,  der,  nächst  dem  Chan  der  Krym,  die  vornehmste  Person  
 und  stets  aus  der Chemischen  Familie  der  Gi re i   war.  Dieser  
 hatte  gleich  oberhalb  der  Stadt,  am  linken  Salgirüfer,  einen  
 ansehnlichen  Pallast,  welcher  aber  bald  nach  Besitznehmung  der  
 Krym  gänzlich  zerstört  wurde.  Nur  ein  Wasserbusen  des  Salgir, 
   der  einen  starken  Quell  am  Fufse  des  kalkfelsigen  steilen  
 Ufers  enthält,  und  auf  welchem  die  Kalga - Sultane  einige  Lustkähne  
 hielten,  zeigt  die  Lage  desselben  an,  und  an  der  Stelle  
 sind  jetzt  Brauereyen  angelegt. 
 Der  Salg i r   ist  gemeiniglich  ein  geringes  Flüfschen,  welches  
 man  in  Stiefeln  an  unzähligen  Stellen  durchwaten  kann,  
 und  das  ein  breites  steiniges  Bett  überströmt.  Wenn  ein  im  
 Gebirge  gefallener  Schnee  schnell  wegschmilzt,  oder  starke Platzregen  
 in  den  obern  Gegenden  fallen,  so  schwillt  dieses  Flüfschen  
 :  auf  24  oder  36  Stunden ,  auch  wohl  auf  mehrere  Tage  
 dergestalt  an,  dafs  es  sein  breites  steiniges  Bett  füllt  und  wie