'kann -es sich als ein weitläufiges, längliches über sechzehn
Werste von Südwest gegen Nordost in die Länge, und acht
bis zehn Werste in die Breite grofses Kesselthal vorstellen, welches
an der südlichen Seite durch die waldige, mit hohen Bergen
besetzte Verflachung der die Küste begleitenden Felsenwand;
an der östlichen Seite durch den steilen Rand der Jaila von Us-
sundschi, die mit einem hohen Berge, T o l a k a , ansteht, und
durch einige andere felsige Rüchen; an der Nordseite ebenfalls
durch hohe Rücken und Felsenwände, die es von dem Thale des
Baches Usenbasch und den waldreichen Bergen von Ko ku -
lo s und A i - t h o d o r scheiden; an der Westseite endlich durch
oben gedachten Rücken gegen Wa rnutka , eingeschlossen ist.
Der Kessel dieses gröfsen Thaies ist an sich bergig und wohl
mit Wald versehen; aus seinen Schluchten sammeln sich die
Duellen. Bäche und Wassergräben X 7 ö , . in den oft erwähnten Kas
i k l y -U s e e n , welcher in Nordwesten, wohin das Gebirge
mehr zerrissen und nicht so hoch ist, -vermittelst eines schmalen
Thaies gegen Tschorguna durchbricht. In diesem Thale liegen,
aufser den abgesonderten Dörfern Wa rnutka und Kut s chuk-
Mi s k omia , die Dörfer Ka i tu, Baidar , Saf f t ik, K a lende,
Bi juk Mi skomia , Te i lü , Ur k u s t a , Baga ,
Üsünds chi , Savatka und Skala, die von wenigstens 700
Familien unruhiger Tataren bewohnt sind. Die reichliche, mit
offenen, cultivirten Ländereyen unterbrochene Waldung dieses
Thaies, bestellt aus lauter Laubholze aller Arten, worunter
auch noch jetzt vortreffliche Eichen gefunden werden, obgleich
das beste Schiffbauholz im letzten Türkenkriege häufig, zum
Behufe der Flotte im schwarzen Meere, weggeführt worden.
Auch der Nufsbaum gedeihet in diesem, so wie im Schulüschen
Thale, und in allen südlichen Thälern des Gebirges vortrefflich,
und man findet die ältesten und mächtigsten Bäume davon.
Besonders ist in einem Garten des Dorfes Urkusta ein Wallnufs-
baum berühmt, der zu Zeiten achtzig bis hundert tausend
Nüsse getragen haben soll, und von einer Ungeheuern Ausbreitung
ist. Einen nicht unbeträchtlichen besitze ich in einem
meiner Gärten zu Schulü. Diesen Bäumen kann man eben so ungeheuere
Eichen an die Seite setzen, worunter die in den Gärten
des Herrn Admirals v o n Riba s , am Be lbek, bey dem
Dorfe Bi juk -Sjür een* ) wohl in der ganzen Krym der
gröfste Baum ist.
Den 5ten Apr i l verliefs ich das Baidarische Thal, um
mich über den hohen Kamm des Gebirges an die Seeküste zu
begeben. Wir ritten den dünn bewaldeten Abhang desselben
südlich, zwischen einem mit dem Berge Tch u ck a zusammenhängenden
Rücken und dem Berge Sinor hinauf. Es zeigt sich
nichts, als der marmorartige Kalkfels in Lagen, die durch-
ldüftet und nicht recht bestimmt sind. So schön der Morgen
auch war und alle Berge heiter schienen, fielen doch oben auf
dem Berge Schneeflocken um uns her. Von einer kleinen
Der Stamm dieser Eiche hat an der Wurzel, wo er etwas ausgefault
ist, 25 Fufs 5 Zoll Englisch Mafs, a‘uf Mannshöhe über der Erde,
wo er gesund ist, 30 Fufs. Die Höhe: des Stammes bis zum ersten
' Zweige ist r i Fufs 8 Zoll. Der Umfang des Schattens um Mittag
beträgt hundert Schritt. —
F a l la s R. 2r B. s