
 
        
         
		(zugleich  blühenden)  von  selbst  entstandene  Mittelsorte,  wovon  
 ich  in  meiner  Flora  rossica *)  eine  ähnliche  Abbildung  gegeben  
 habe,  und  die,  zum  Beweise  ihrer  Verbesserung,-  niemals  
 reifen  Samen  trägt,  auch  viel  sparsamer,  als  die  erstem,  
 vorkommt.  Überhaupt  ist  die  ganze  Gegend  der  beyden  Ka-  
 rassu - Flüsse  mannigfaltig  und  reich  an  Kräutern. 
 Abwärts  am  Karassu  liegt  der  angenehme  Landsitz  eben  
 des  Grafen  Ka ch o f sk y ,   Asamat  genannt,  ungefähr  vierzehn  
 Werste  von  Karassubasar,  zu  welchem  über zehn tausend Dessätinen  
 des  besten  Acker-  und  Weidelandes  gehören,  auf  welchem, 
   aufser  ein  Paar  Tatarischen  Dörfern,  ein  Dorf  von  Russischen, 
   und  eins  von  Nogaischen  Neubauern,  Me le k   genannt, 
   liegen.  Bey 1  letzterm,  welches  auf  fünf  hundert  
 Seelen  stark  ist,  geht  der  Weg  vorbey,  über  langsam  ansteigende  
 Höhen,  nach  der  Station  Bu run d u k   (von  Karassubasar  
 fünf  und  zwanzig Werste),  die  an  einem Quellbache,  Bulganak,  
 der  mit  dem  Bache  Ar s c h i l l   zum  Siwasch  fliefst,  angelegt  
 ist. 
 Hier  verläfst man,  um  durch  das  Gebirge  südwärts  nach  
 Sudagh  zu  reisen,  den  geraden  Postweg  über  Eski   - Kr ym,   
 nach  Kaf fa  und  Ker ts ch,   und  diesem  südlichen  Wege  will  
 ich  hier  zuerst  folgen. 
 Bey  Burunduk  brechen  in  den  Höhen  harte  Mergelsteinlliesen, 
   fast  ohne  Versteinerungen.  Auf  diese  Flöhen  folgen, 
   gegen  das  Flüfschen  In d a l  oder  Jendol   ansehnliche 
 f;)  F lo r .  Rossica.  V ol.  I.  P ar t.  II.  t ab.  l x x x v i . 
 Kalkberge, worunter besonders  einer, mit abgebrochenen Kalkfelsen  
 bey Ki sch lau anstehender, den die Tataren Borkaja  nennen,  der  
 eine Höhle  und  viele abgestürzte Felsenwacken  zeigt,  sehr affuällt.  
 An  demselben  sieht  man  deutlich,  dafs die  Flötzlagen  näher gegen  
 das ältere  Gebirge  immer merklicher  südwärts ansteigen.  Es sollen  
 sich  in  den  Höhlen  und  Felsritzen  dieses  Berges  viele  wilde  
 Bienen  aufhalten,  die  auch  sonst  im  Gebirge ,  in  Baum - und  
 Felsenhöhlen  nicht  selten  sind.  In  der Gegend  dieser  Kalkberge  
 sind  besonders  in  den  kalten  Jahreszeiten  Nebel  sehr  gemein,  
 auch  ist  das  sonst  angenehme  Thal  des  Indal  überhaupt,  wegen  
 seiner  Feuchtigkeit,  bekanntlich  ungesund.  Allein  die  ganze  
 Gegend  dieses  Baches  ist  dafür  durch  Heuländer,  Weide  und  
 Schwarzen  Acker  vorzüglich.  In  Ki s chl au  pflegte  sonst  ein  
 leichtes  Cavallerie - Regiment  zu  stehen,  dessen  Casernen  und  
 Ställe  aber  nun  gänzlich  verfallen  sind.  Von  einem  beym  Generals  
 - Quartiere  angelegten  Garten  sind  noch  die  Überbleibsel  
 vorhanden.' 
 Über  den  Jendol   werden  die  Berge  immer  höher,  treten  
 näher  an  einander,  und  sind  hin  und  wieder  bewaldet,  besonders  
 die  um  den  zum  Jendol  fliefsenden  Bach  Souksala   liegenden. 
   Statt  der  bisherigen  fast  horizontalen  Kalksteinlagen,  erhebt  
 sich  das  je  weiter,  je  steiler  gestürzte  und  endlich  mit  fast  
 senkrechten  Lagen  einschiefsende  ältere  Flötzgebirge,  welches  
 abwechselnd  aus  Thonschiefer,  mit  Kämmen  von  Sandsteinfliesen, 
   Breccien  und  endlich  Kalkfels  besteht  und  dessen  ganze  
 Breite  vom  Souksa la   bis  Sudagh  in  gerader  Linie  etwa  sechzehn  
 Werste  beträgt,  obgleich  der  Weg,  wegen  der  Umschweife