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Gerste besäet, und dann, nach Beschaffenheit des Landes, wieder
brach gelassen, da es denn mit hohen, stachligen und
groben Kräutern (B u r ia n ) , Disteln,- lYIercurialis annua, Cauca-
lis daucoides und latifolia u. s. w. bewächst, und erst spät wieder
zu gutem Weidelande wird. — Zum Eineggen der Saat kennen
die Tataren kein anderes Mittel, als dafs sie lange Dornzweige
zwischen zwey Querhölzer befestigen, diese mit ein Paar Steinen
beschweren und so mit Ochsen auf dem Acker herum schleifen,
wodurch die Saat sehr ungleich und besonders dick in den
Furchen vertheilt wird. Gewifs ist ihr nachlässiges Verfahren'
viel an dem öftern Mifswachse’ Schuld, sonst wäre es nicht zu
begreifen y wie die Halbinsel zur Zeit der Griechischen Küstenbewohner
*) eine solche grofse Menge- Getreide nach Griechenland
ausführen konnte;: wenn man auch annimmt, dafs damals alles
Land Neubruch war, und dafs die Krynr, ehe die Waldung der'
Gegend am Gebirge so- zerstört war, einen gröfsern Zuschufs
von Feuchtigkeit aus der Luft bekam. — Gleichwohl ist es eine'
bekannte Sache, dafs die Tataren, vor den letzten unglückli-
lichen Jahren, immer auf mehrere- Jahre Itornvorrath in ihren
#) S t r a b o im siebenten Buch sagt : A t Cherronesi (solum') exceptis montn--
nis tjuae juxta mare sunt r et uberis glebae, ac praccipue frumentum
copiose p rü f ereilt; nenn ager ibi (juocuntjuefossore scissus ,- trigecuplum'
reddit. Tributi nomine solvebant IVüthrida'ti cjcjxn millia medimnorum et
talenta argenti c c 7 cum ' jlsianis locis cpiae‘ sunt apud Syndiccn:• jitejue'
ex bis locis- olim in' Graeciam’ frumentum d e p o r ta b a tu r s ic u t et salsa-
menta e Maeotide: et ferunt Leuconem Theodosia misisse' Alheniensibus me-
dimnos ccciooo 1000', lidem Cherronesii peculinri nomine'xigricolae (Tsug-yoi)
dicebantur, auod qui supra eos habitant Numidae ( Nomadesf essent.-