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 tauglich,  sonst  aber  fast  überall  grob  und  steinig  ist.  Auch  in  
 dieser  Gegend  wird  eine  der  oben  erwähnten  ähnliche  Seifen -  
 oder  Walkererde  gegraben,  und  viel  Selenit  ( Tatarisch  
 Ds chal te rg an)   wird  im  Thone  da  herum  gefunden,  den  die  
 Tataren  brennen  und  die  Pelze  damit  weifsen. 
 Der  vorher  ganz  östlich  gerichtete  Postweg,  geht  nun,  
 bis  an  den  kle inen  Ka ra s su,   nordöstlich  erst  über  Kreide,  
 darnach  über  ein  festes,  wie  aus  einem  Gusse  entstandenes Kalk-  
 steinflötz,  welches  mit  grofsen  Flächen  ganz  kahl,  und  wie  von  
 Meereswellen  bespült,  am  Tage  liegt  und  nur  in  kleinen  Vertiefungen  
 etwas  Pflanzenerde  hat,  in  welcher  artige  Gattungen,  
 unter  andern  eine  kleine  Iberis,  mit  saftigen,  cylindrischen  Blättern  
 wachsen. 
 Am  kleinen  Karassu  wendet  sich  der  Weg  südostwärts.  
 Die  Ufer  des  Flusses  sind  hier  zu  beyden  Seiten  aus  Kalkfelslagen  
 bestehend,  unter  welchen  verschiedene  Grotten  ausgewaschen  
 sind.  Das  jenseitige  Ufer  erhebt  sich  rechts ,  zwölf  
 Werste  von  Karassubasar  zu  einem  hohen  Rücken  des  Ka'Lkflöt-  
 zes,  der  (wie  schon  erwähnt  worden  ist)  südwestlich  um  das  
 weite  Thal  von  Karassubasar  herum  zieht.  Der  nächste  Theil  
 dieses  mit  Holzung  wohl  versehenen  und  gegen  das  Thal  steil  
 absetzenden  Rückens  wird  Us su n -Al an   genannt,  und  von  
 dessen  Höhe,  die  öfters  von  Wolken  bedeckt  wird,  hat  man  
 eine  weite  Aussicht,  nicht  nur  über  die  ganze  Thalfläche,  von  
 Karassubasar,  und  nördlich  über  die  Vorhöhen  und  die  uner-  
 mefsliche  Ebene  gegen  Arabat,  sondern  auch  über  den  Siwasch, 
 das  Asofsche  Meer,  und  nordöstlich  über  die  Kertschische  
 Halbinsel.  Nur  in  Osten  begränzt  das  bey  Eski - Krym  liegende, 
   hohe  Kalkgebirge  Agermysch,  nebst  dem  waldigen  
 Bergzuge,  an  dem  das  Armenische  Kloster  liegt,  und  gegen  Süden  
 die  hohen  Berge  gegen  Uskut,  diese  grofse  Aussicht,  die  
 über  alle  Einbildung  prächtig  ist.  Der  Berg  besteht  ganz  aus  
 Kalkflötzlagen,  die  oft  ganz  nahe  an  der  Oberfläche  liegen,  
 und  doch  mit  dem  schönsten,  blumenreichen  Rasen  und  einer  
 dichten,  gemischten  Schlagholzwaldung  bedeckt  ist.  Unzählige, 
   zum  Theil  fahrbare  Wege  hat  der  Besitzer  dieses  Berges,  
 General  und  nachmals  Graf  Ka chof sky   durch  diese  Waldung  
 hauen  lassen,  die  man  leicht  zu  einem  Lustgarten  umschaffen  
 könnte.  Auf  einer  der  Nebenhöhen  soll  ein  Armenisches  Kloster  
 gestanden  haben,  wovon  noch  die  Spuren  zu  sehen  sind.  
 Die  Holzung  ist  aus  Eichen,  Weifsbuchen,  Linden,  Äspen, Winter 
  und Sommerbirnen, wilden Äpfeln und Kirschen, runden Pflaumen, 
   Schlehen,  häufigen  Haselstauden,  Kornelkirschen,  Hartriegel,  
 Wasserholder,  Liguster,  Cotinus,  verschiedenen  Arten  von  
 Spillbaum  u.  s.  w.  gemischt  und  mit  wilden  Weinreben  und  
 Brombeeren  durchwachsen.  Unter  den  Kräutern  ist  hier  Beto-  
 nica,  Agrostemma  coronaria,  Ferula  orientalis,  Selinum  JVIonnieri,  
 Gentiana  cruciata,  Chrysanthemum,  coryrnbiferwn,  Polygonatum,  
 und  ein  schöner  Lathyrus;  am  flachen  Fufse  des  Berges  aber  
 die  oben  schon  erwähnte  grofse  Fumaria  und  dreyerley Poeonien  
 merkwürdig:  davon  ist  die  eine  die  im  Krymischen  Gebirge 
 gemeine  breitblätterige,  die  zweyte  die  gemeine  feinblätterige  
 (P.  tenuifolia  und  die  dritte  eine  siclitbarlich  aus  jenen  beyden