flössen, zuweilen wie eine Breccia gefleckt oder auch wirklich
mit kleinen Kieseln eingestreut. Er hat fast kein sichtbares
Korn und sieht einem Hornkiesel ähnlich. Er liegt hier an einigen
Orten deutlich in dicken fast horizontalen Lagern, die nach
der Gestalt des Berges gekrümmt sind. Auf einer mäfsigen
Höhe sieht man, über diesem Kalkfelse, gegen den oben beschriebenen
Kreidemergelrücken eben solchen Kreidemergel, in welchem
ganze Lagen von weifsem und grauem Feuersteine zerstreut
liegen, zu beträchtlichen Bergen aufsteigen. In einigen Schluchten
zeigt sich über dem marmorartigen Kalkfelse unmittelbar eine
ganz verschiedene, nicht sehr mächtige Lage, theils Sandschiefer,
theils aus grobem Sande und Geschieben vermichtes Gestein,
über welchem erst der Kreidemergel zu Bergen aufgehäuft ist.
Das jetzt erwähnte marmorar t ige Gebirg e spielt unter
den Bestandtheilen des altern Flötzgebirges der Krym eine
Hauptrolle, und als eine Vorbereitung zu meinen nachstehenden
Reisen im ältern Gebirge, längs dem südlichen Ufer, will ich
hier eine a l lg eme ine Über s icht dieses ält ern Gebi rges ,
welche eigentlich das Resultat jener Reisen ist, hier voran
setzen.
Das höchste und älteste Gebirge Tauriens macht den südlichen,
gleichsam abgebrochenen Rand dieser schönen Halbinsel
aus, und erstreckt sich von Balaklawa bis nahe an Theodo-
sia oder Kaffa in einer Länge von beynahe 150 Wersten, bey
einer ungleichen Breite, die im mittlern Abstande am gröfsten,
gegen die beyden genannten Örter aber abnehmend ist. Seiner
allgemeinen Beschaffenheit nach besteht dasselbe aus hohen
Rücken und Kämmen, die sich fast nach dem Striche derFlötz-
lagen richten, durch breite und schmale Thäler sehr zertheilt
und zerrissen, an der Südseite sticklich, wie mit Stufen abgesetzt
und felsig, gegen die nördlichen Striche des Compasses
aber mehr sänftig verflachend sind, eben so wie ich es bey
dem jüngern Kalkflötze bemerkt habe. Die ganze Masse dieses
Gebirges erhebt sich gleicher Mafsen gegen Süden am meisten
und macht längs der Seeküste- eine wenig unterbrochene Kette
von- ungeheuer hohen Felsenabsätzen, die sich von oben landwärts
mit hohen, kalten, und noch spät im May mit Schnee
bedeckten Alpenflächen, welche die Tataren Jai la nennen und,
wegen der fetten Weide, mit ihrem Viehe im heifsen Sommer
vorzüglich suchen, nordwärts gegen das steil abgesetzte Kalkgebirge
senken. Die Wasserschluchten fallen von diesem höchsten
Rücken des Gebirges allgemein auf einer Seite nordwärts, oder
gegen NW. und NO. auf der anderem südwärts, und setzen,
so viel ich weifs, nirgend durch, ob sie gleich oft in den höchsten
Punkten einander fast berühren. Letztere sind wegen der Höhe
des Gebirges und Nähe der See durchgängig kurz, aber unbeschreiblich
steil und tief ausgewühlt, und nicht oft unter einander
vereinigt. Alle daraus entspringende Quellbäche fallen
mit kleinen Cascaden unmittelbar in die See; daher es an dieser
Seite keine beträchtlichen, aber oft reifsenden Bäche giebt.
Die nördlichen offenem und sanftem Thäler und Bäche hingegen
vereinigen sich auf ihren langen und sänftigen Zuge vielfältig
unter einander, ziehen sich durch das jüngere Kalkgebirge
bis in die Ebene, und bilden durch die Zusammenkunft