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 Weinbeere,  die  ich  zuerst  in  Sudagh  eingeführt  habe,  
 führt  den  Namen  Fodscha  oder: B a chsia,   und  wird  
 schon  im  August  süfs,  wenn  sie  nur  eben  ihre  grünliche  
 Farbe  in  die  schöne  rosenrothe  zu  verändern  anfängt.  Sie  
 erhält  sich  aber,  ihrer  Zartheit  ungeachtet,  bis  zum  
 October  .an  den  Reben  unversehrt,  Die  Reben  sind  
 stark,  kurzgliederig,  aufrecht  stehend,  ziemlich  lang  
 .und  rothbraun.  Die  Blätter  grofs  und  wenig  geschlitzt,  
 mit  purpurrothen  Stielen  und  Adern,  oben  dunkelgrün,  
 unten  .weifswollig,  und  werden,  wenn  sie  trocknen,  
 braun.  Die  Trauben  sind  dicht,  von  mittelmäfsiger  
 Gröfse  und  bestehen  aus  kleinen,  runden,  rosenrothen  
 .zarthäutigen  und  halb  durchsichtigen  Beeren,  die  sehr  
 süfs  .sind.  —   .Sie  scheinen  dem  Kläwner  der  Deutschen  
 zu  gleichen. 
 .21)  Eine  der ;allgemeinsten  Trauben,  so  wohl  in  den  guten  
 Weinthälern  von  Sudagh  und  Koos,  als  an  der  ganzen  
 südlichen  Rüste,  ist  die  so  genannte  Asma  oder  hochrankende  
 Traube.  :Sie  macht  unter  allen  die  stärksten,  
 hochstämmigsten  Bäume  und  wird  mit  ihren  starken,  
 rothhraunen.,  langen  Ranken  gemeiniglich  an  Rauhbäumen  
 oder,  auf  Gerüsten  in  Lauben  gezogen,  oder  pflegt  
 sich  über  die  Bäume  zu  schlingen.  Sie  trägt  reichlich.  
 Die Reben  treiben  in  einem  Sommer  oft  über  zwe'y  Faden  
 lang.  Ihr  .Laub  ist  grofs  und  grob  anzufühlen,  dunkelgrün, 
   unten  sehr  erhaben  und  oben vertieft genetzt,  unten 
 etwas  'sammetartig  rauh.  Die  Trauben  sind,  besonders  
 bey  alten  Stöcken,  oft  die  gröfsten  von  allen  Sorten, 
 •  mehrere  Pfund  schwer,  ziemlich  dicht  mit  Beeren  besetzt, 
   welche  die  Gröfse  des  äufsersten  Gliedes  vom Daumen  
 haben,  länglich  oval  und  braunschwarz,  mit  einem  
 bläulichen  Reife.  So  ansehnlich  diese  Trauben  auch  erscheinen, 
   so wenig  taugen  sie  zu  gutem  Weine,  der  immer  
 schwach  und  herbe-  ausfällt  und  bald  säuert,  wenn  
 man  auch  den Most  einkocht..  Sie  sind  sonst,  ungeachtet  
 ihrer  starken  Haut,  sehr  saftig,,  lassen-  sich  gut  verführen  
 und  spät  in  den  Winter  aufbewahren;  defswegen  
 werden  sie  von  Kleinreussischen<  Fuhrleuten  in  Sudagh  
 häufig  aufgekauft  und  verführt.. —  Man  hat  davon  eine  
 füher  reifende,  ,  süfsere  und  schwärzere-  Nebenart,  die  
 kleinere  Beeren  und  mehr  lockere  Trauben  hat;;  es  giebt  
 auch  eine  spätere,  die  niemals  recht  reif  wird-  
 22)  Sehr  selten  kommt  in  den-  Sudaghschen- Gärten  häufiger  
 aber  in  Otuus,  eine  Traube  vor,,  die  an  Geschmack,  
 Fleischigkeit  und  G röfse  dem- Balaban -  Schabasch  ähnlich,  
 aber  schön  rosenroth  ist  und  mehr  längliche  Beeren  hat.  
 Sie  macht  ebenfalls  nicht  gar  gröfse  Trauben-  und  reift  
 auch  zeitig.  Die  Beeren:  sind  von  der  Gröfse-  und  Gestalt  
 eines  Taubeneyes,,  durchscheinend,  gelblich  grün,  
 aber  ganz  dicht  mit  Hellroth  gestrichelt,,  enthalten  einen  
 oder  zwey  ziemlich  ansehnliche-  Kerne-  und  haben  eine  
 zarte  Haut,  die  sich  von  dem Weifsröthlichen  nicht  absondert. 
   Völlig  reif  werden  sie  ganz  rosenroth.  Die- 
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