
 
        
         
		sich  gegen  Mittag  merklich  neigt  und  der  ofFensten  Sonne  ge-  
 niefst,  giebt  allein  einen  Wein  von  vorzüglicher  Güte,  dahingegen  
 die  obern,  schmälern  'Thäler  tlieils  nordwärts  'hängen,  
 theils  von  den  anliegenden  Bergen  des  Genusses  der  Morgenoder  
 Abendsonne  beraubt  sind,  und  defsfalls  einen  mehr  herben  
 Wein,  der  Itaum  den  vierten  Rang  unter  den  Krymischen  
 Weinen  behauptet,  hervor  bringen.  Durch  das  grofse  Thal  
 fliefst  der  wasserreiche  Bach  Soultsu,   der über  dreyzehn Werste  
 her  aus  dem  Gebirge  kommt,  zur  See;  uhd  aus  dem  westlichen  
 Nebenthale  vereinigt  sich  damit  ein  kleiner  Bach  Kara -   
 gatsc h,   der  nicht  alle  Jahre  fliefst,  und  im  .Sommer  fast  allemal  
 versiegt.  Beyde  werden,  zur  Bewässerung  der  Weingärten, 
   durch  Canäle  überall  hingeleitet  und  sind  zur  Fruchtbarmachung  
 des Thaies,  bey  der Dürre des  hiesigen Klima und dessen  
 trocknen Mergelboden unentbehrlich.  Davon unten,  im Abschnitte  
 über   den  Kr ymi s c h e n  We inbau ,   ein  Mehreres. 
 Das  Gebirge  um  das  Thal’ von  Sudagh  ist  zwar  nicht  von  
 den  höchsten  in  Taurien,  aber  ungemein  zerrissen,  steil,  und  
 daher  dem  Auge  beträchtlicher  als  es  bey  sanfterm  Aufsteigen  
 scheinen  würde.  Man  findet  in  demselben  mancherley  Bergarten  
 bey  einander,  wefswegen  auch  die  daraus  bestehenden  Berge  
 verschiedene  Gestalten  darstellen.  Gegen  die  See  -ist  es  an  der  
 Ostsseite  durch  einen  ganz| kahlen,  aus  dem  marmorartigen Kalkfelsen  
 (den  die  Tataren  durchgängig  Kokta sch  (den  Blaufels)  
 nennen)  bestellenden.,  rund  erhabenen  Berg  A lt sc.h.-ak  - kaja,  
 der  steil  in  die  See  liegt,  und  an  der Westseite,  durch  einen  
 .hohem ,  nur  an  der  sänftigen Nordseite mit Fichten bewachsenen, 
 gegen  die  See  aber  überall  steil  äbgeschnittenen  konoidischen  
 Felsen  Kusehkaja  (Adlerfelsen)  aus  eben  der  Bergart,  und  
 den  von  selbigem  nur  durch  eine  schmale  Schlucht "getrennten,  
 gegen  die  See  ebenfalls  steilen  Felsen,  worauf  die  alte  Genuesische  
 Festung  Sudagh  liegt,  eingeengt.  Weiter  von  der  See  
 abwärts  liegen-  auf  beyden  Seiten  des  Thaies  weit  ausgebreitete,  
 aus  vermischtem  Schiefergebirge  bestehende,  zum  Theil  bewaldete  
 Berge,  an  der  Westseite  der  P e rt s chamk aja,  an  der  
 Ostseite,  derjenige,  welchen  die  Russen  Gola ja   (den  kahlen)  
 nennen,  mit  verschiedenen  Nebenbergen,  die  mit  dessen  Fufse  
 zusammen  hängen.  Nordwärts  ist  das  rechte  Weinthal  durch  
 jenen  halbmondförmigen,  mit  Breccia  tm-d.  Sandsteinschichten  
 durchschnittenen,  mäfsigen  Rücken  Gr ida t l i ,   welcher  durch  
 die  aufgefangenen  Sonnenstrahlen  nicht  wenig  zur  Güte  des  
 Weines  in  diesem  untern  Thale  bey trägt,  geschlossen,  und  dieser  
 hängt  mit  den  an  der Nordseite  des  Thaies  Ai  -  Sawa  fortgehenden  
 Bergen  zusammen.  Nördlicher  aber,  längs  dem  
 Thale  von  Taraktasch,  nehmen  sich  noch  zwey  hohe  Berge  aus,  
 deren  der  eine,  mit  kammförmigen  Breccia-Felsen  über  dem  
 Dorfe  Tara ktasch  hervorragende,  den  Namen  T a r a lt t a s ch  
 .(Hahnenkammfelsen)  eigentlich  führt,  der  andere  auf  der  Westseite  
 des  Baches  ihm  entgegen  gesetzte  und  aus  grauem  Kalkfels  
 bestehende,  wegen  eurer  an  dessen  kahlen  und  steilen  Seite  hängenden  
 abgespaltenen  Klippe,  die  von  fern  mit  einem  sitzenden  
 Frosche  Ähnlichkeit  zeigt,  den  Namen  Baka  -  tasch  
 (Froschfelsen)  erhalten  hat.  Man  sieht  demnach  um  dieses  
 Thal  die  verschiedenen Gestalten ,  welche  jede der gewöhnlichsten 
 P  a  Tj  t,  a  s   R .   2 r   B . E  e