hier nur kürzlich der zu ökonomischem Gebrauche anwendbaren
Pflanzen Erwähnung thun, welche die Krym hervor bringt.
Efsbare Gewächse kann man von keiner Nation besser
kennen lernen, als, von den Griechen, welche besonders im
Frühlinge, durch die strenge Fasten ihrer Kirche gezwungen,
alles aufsuchen, was von Wurzeln und Kräutern geniefsbar ist.
Sie essen demnach die dicken Wurzeln von einigen Arten Scor-
zoneren, die häufig wachsen, von Ornithogalum jjiloswn, welches
überall zu finden ist, von Latliyrus tuberosus, Chaerophyllum tuberosum
und von Hordeum bulbosum, welches auch die Tataren unter
dem Namen Ge r r -F n n d u k (Erdnüsse) kennen; ferner die
Schöfslinge von dem wilden, sich schlingenden Bergspargel, von-
Sisymbrium Loeselii und der Crctnibe Orientalis, welche fast mit
Broccoli überein kommen, und die Stengel eines Ileraclei, dem die
Tataren den Namen Bal trakan geben; die jungen Blätter des
Rumex Patientin: und des wilden Mangold, deren sich auch die
Tataren bedienen, des Weinstockes, der Berberissen und so gar
des scharfen Ari maculati; ferner den gleich im Frühlinge keimenden
Rapunzel-Salat (Valeriana Locusta), die den ganzen Winter
in fliefsenden Wassern gemeinen Bachbungen, den wilden Portulak,
den Löwenzahn, wenit er im Keimen ist, den wilden Sellerie,
den gemeinen wilden Knoblauch dllium descendens') und
andere mehr. Von der Kaperstaude geniefsen sie die jungen Spargel
ähnlichen Triebe, die Knospe und die Frucht, und was nur
immer sonst noch efsbar ist. Nur vom Seekohle habe ich nicht
gesehen, dafs sie Gebrauch gemacht hätten, ob sie gleich das
Crithmum, den rechten Rock - Samphire der Engländer, wohl
kennen.
An guten Fut te rkräute rn für das Vieh hat die Krym
einen Überflufs: nicht nur eine grofse Mannigfaltigkeit von
Gräsern, sondern auch die besten Arten der für künstliche Wiesen
empfohlenen Pflanzen, zum Beyspiel den weifsen und gelben
Steinklee, den weifs,en Bergklee und den Bastardklee, den Hopfenklee,
den röthlichen, grofsen Geifsklee, verschiedene Arten
Schneckenklee, die Schwedische und gemeine Luzerne, die Esparsette,
verschiedene schöne Wicken, Schotenwicken (Lotus) und
Kronwicken (Coronillae), den gemeinen Geifsklee (G-alega), die gemeine
und wälsche Bibernelle (Pimpinella Saxifraga und Poterium
Sanguisorba) und dergleichen mehr. Die Schafweiden sind so
wohl auf den Bergen, als in der Ebene vortrefflich, und das Wollenvieh
geht in gewöhnlichen Wintern beständig auf dem Felde.
Die Kameele finden an der Centaurea ovina Kali und andern stachligen
Pflanzen reichliches Futter und an Saniennakrung für das
Federvieh ist kein Mangel.
Von Färbepf lanzen findet man wild in der Krym die
Färber röthe und einige vorzügliche Arten von Labkraut ,
den Waid, den häufigen Wau, und am südlichen Ufer so
gar den Lakmus (croton tinctorium), und in Gärten kommt der
Sa f f lo r sehr gut fort. Den rechten Orientalischen Saf f ran
würde man ebenfalls leicht bauen können; von den in der
Krym einheimischen vier Crocusarten (Nargus ) , deren zwey
im Frühjahre und zwey im Herbste mit ihren schönen Blü-
then erscheinen, ist keine die rechte. Die Samen der grofsen