4* ä
11
ö ®
f;
IIS
y \m i'm ii
^|äiP±i|'
g) My s chke t oder Mus cate l l , eigentlich der grofse Riefs-
ling der Deutschen, eine nicht in allen Gärten gemeine
Sorte, die jedoch in Koos häufiger ist und zur Stärke
des dortigen Weines ■ viel beyträgt. Es ist eine vielzwei-
gige, locker zerstreute Traube, welche kugelrunde,
härtliche, nicht sehr grofse Beeren hat, die an der Sonnenseite
bräunlich, oft sehr braun und wie gesticlaelt
werden, und in gutem und warmem Boden einen starken
Muscatellgeschmaclt annehmen, der aber nach der Gäh-
rung des Weines verschwindet. Ihre Süfsigkeit ist, besonders
in Koos, bey völliger Reife so grofs, dafs die
Beeren zum Essen fast so widerlich und der Saft so klebend
als Honig wird. Diese mit der vorigen zugleich
reifende Art macht gemeiniglich grofse Ranken und sollte
an Spaliieren oder in Bogen gezogen und im Schnitte höher
gehalten werden. Denn vermuthlieh rührt es von dem
kurzen Schnitte her, dafs die Trauben häufig laufen, und
oft so kleine Beeren, wie Korinthen, mit wenigen grofsen
gemischt, hervor bringen. Die Reben sind stark und gelbbraun.
Das Blatt ist grofs, grob aderig, unten weifswollig,
der Stiel purpurfarben -r es• trocknet bleichbraun. Obgleich
die Traube früh, ja schon zu Ausgang des Augustes zu reifen
anfängt,, so hält sie sich dennoch lange und kann bis
in den Winter aufgehoben werden.
6) Kondawasta ist eine grofsrankende Rebe, bräunlich
von Holz, mit grofsem, sehr grobgeadertem, nicht tiefgeschlitztem,
hartem Laube, welches unten an den Adern
iölhlich und dazwischen weifswollig ist. Die Traube ist
zweigig, wie am Muscatell, grofs, locker, mit gröfsern,
„anz runden, nach ö aufsen bräunlichen und gestichelten
Beeren, deren Geschmack weit wässeriger, die Schale dünner
und gar kein MuscateHgeschnrack vorhanden ist. Sie
reift später und verliert auch spät ihre Blätter.
7) Pan dafs wird in Koos eine daselbst sehr gemeine und
wuchernde Rebe genannt, welche gelbbraun und langgliede-
rig ist. Das grobe Laub ist dunkelgrün, mit purpurro-
then Stielen und Hauptadern, stark geadert, unten etwas
wollig, mit vier gar nicht tiefen Einschnitten und trocknet
bräunlich. Die Traube ist grofs, sehr zweigig (wie
an b e y d e n vorhergehenden) oft dicht gedrängt, mit [ziemlich
grofsen, kugelrunden, grüngelblichen Beeren, die an
der Sonne bräunlich und gestichelt werden. Sie sind ziemlich
wässerigen Geschmacks*, besonders in feuchten Jahren;
aber aus der raäfsig dicken Haut der Beere folgt ein bitterlicher
und zusammenziehender Nebengeschmack. Das
Laub dieser Sorte bleibt im Herbste am längsten grün. —
Diese drey einander sehr ähnlichen Sorten scheinen Abarten
von einem Stamme zu seyn, unterscheiden sich aber
an Geschmack und Güte des Weines gar sehr.
g) Kabak Jsjum ist eine Rebe, die überaus- starkes Holz
macht, schnell und hoch wächst, dennoch aber kurzglie-
derig und von Farbe rothbraun ist.- Ihr grofses und starkes
Laub ist gelblich grün, stark geadert, aber auf der
untern Seite ganz glatt, zuweilen mit zwey ziemlich