e zehnten Vignet te, noch alle Stücke in ihrer Lage und einen
Durchmesser von 4f ^ fjey einer Höhe von drey Spannen zeigte,
•waren auch kurze dicke thönerne Röhren, oben und unten mit
einem plätten Steine, zu einem unbekannten Zwecke in diesem
Hügel mit eingesetzt. Zu gemeinen Aschenbehältnissen sah man
darin solche, aus zusammengestellten platten Steinen bestehende
Behältnisse, wie das auf der zehnten Vignet te abgebildete,
nur kleiner. Ja von einigen Todten waren Asche und Knochen,
wie es schien , nur auf ein Bett von dem weichen Seegrase,
das ganz weifs geworden war, gestürzt und mit Erde überschüttet
worden. Unter den Menschenresten, sah ich auch einige
Pferdeknochen hervor ragen, welche die Muthmafsung erregen
könnten, dafs dieses ein Bataillen-Hügel gewesen sey. Ein schein-
barlich angefangener, platter Grabhügel lag ganz nahe bey diesem,
mehr von der See abwärts, und von einigen alten Wassergruben
waren in der Nähe Spuren geblieben.
Von hier, um den Einbusen, nordwärts wieder gegen den
Weg einlenkend, erblickt man, nicht weit vom Anfänge der Se-
werna ja Ko s s a , zwischen verscln'edenenGrabhügeln, rechts vom
Wege, ein anderes Werk, wie eine alte Befestigung; nämlich ein
dem vorigen ganz ähnliches Viereck, mit aufgeworfenen vollen
Ecken und einem verwachsenen Graben. Umher liegen vier
grofse und eben so viel kleine Grabhügel, von Schlachten oder
Stürmen, die auf dieses Werk gemacht worden. Es scheint
hier ungefähr der Vicus Achillaeus des Strabo seine Lage gehabt
zu haben; ich will aber nicht geradezu behaupten, dafs
diese Verschanzung die Stelle desselben andeute.
Bald darauf erreicht man die Se w er na ja Kössa selbst,
welches eine schmale, niedrige, kaum zwey oder drey Arschinen
über der Seefläche hervorragende Landzunge ist, die sich gegen
Südwest in gerader Linie fortzieht und den Tamanschen Busen
vom Bosphor scheidet. Im Anfänge ist sie oft nur zwanzig bis
fünfzig Faden breit, weiterhin wird sie hin und wieder breiter,
und macht an der Seite des Tamanischen Busens vermittelst
schilfiger Erweiterungen und Bänke, ausgebreitete Einbusen und
Moorvertiefungen, wo sich die wildem Schweine gern aufhalten.
An der Seite des Bosphors hingegen hat sie einen glatten sandigen
Strand, auf welchem Schalen von Solen und andere Muscheln,
häufig herum liegen. Bis zum Anfänge derselben kann man von
dem Meierhofe zu Buschultoi sechs bis sieben Werste, die Länge
derselben aber wohl auf achtzehn Werste rechnen. Im Schilfe
waren viel singende Rohramseln zu hören. Die Überfahrt über den
Bosphor , von diesër Landzunge nach Jenikale ist viel sicherer
und bequemer und beträgt nur vier Werste. Man konnte jetzt,
bey stillem Wetter, deutlich schräge über dem Fahrwasser den
glatten Streif in der Meerenge sehen, wo der gelbliche Strom
aus dem Asofs chen Meere dem dunkeln Wasser des S chwa r zen
Meeres entgegen kommt, und gemeiniglich, wenn der
Wind nicht hindert, hinauswärts geht.
Ich kam den zosten Junius nach Ker t sch zurück, und
wollte diese Gegend nicht verlassen, ohne noch vorher die