werden konnte, so ward sie im Jahre 1800 nach dieser Halbinsel
in die Gegend von Karassubasar versetzt, damit die Türken
sich zu verheirathen Gelegenheit bekämen.
Es soll am Bug und Ingul im Sommer zuweilen die in
Sibirien so häufig bemerkten Brandbeulen oder Luftseuche geben,
welche hier Ts che l t s chak genannt wird.
Den 26sten Julius Nachmittags setzte ich von Nik o la e f
meine Rückreise fort. Am Ingul herauf ist lauter hohe, ansteigende
Steppe, mit einigen angenehmen Gründen. Nach
zwanzig Wersten hat man das Dorf Iiadi l o fka und nach zwey
und zwanzig Wersten, die aber etwas kurz gemessen sind, folgt
Mi cha i lowa . Bey dem Dorfe Chrenowa kommt man über
eine elende Brücke des Ingul und dann auf der rechten Seite
desselben nach dem so genannten Le cke r ski i T r a c t i r , einem
Posthause, welches einem Stabschirurgus, der hier ein Gut hat,
zugehört. Zwanzig Werste von hier kommt man bey Tka-
ts chik über den zum Ingul fallenden Bach Gromoklea , in
welchen hier ein anderer kleiner Bach einfällt. Hier streichen
har te Kalk f lötze . Der Eigenthümer hat eine schöne Stute-
rey, und das Getreide wird auch hier in der Erde verwahrt.
Nach fünf und zwanzig Wersten findet man ein mit Läuflingen
besetztes Dorf des Grafen Wi t t an der Gromoklea , der man
nun immer aufwärts folgt und längs welcher sich im Ufer, bald
darauf auch oben auf der Fläche, gemischte, rothspathige Gra-_
ni t la g en, die von S. nach N. streichen, und theils gegen
Osten steil einschiefsen, theils auf dem Kopfe stehen, zu zeigen
anfangen. Die einzelnen Schichten des Granits sind von
einer Spanne bis auf i§ Arschine mächtig und bestehen aus dem
vollkommensten, ursprünglichen Granit. Es ist die Forsetzung
des Granitstrichs, der die Wasserfälle des Dnepr bildet und
die Gegend zwischen der Berda und Mo lo s ch ny e Wody ausfüllt.
Bey den Dörfern Gromoklea (fünf und zwanzig Werste)
und Sujaklea (fünf und zwanzig Werste)waren die Felslagen
am Bache grobfügiger Granit, mit vielem blassen Feld-
spathe, ebenfalls in Lagen, die von S. nach N. streichen und
auf dem Kopfe stehen. Eine besondere, gelbblühende, perenni-
rende Clypeola mit grauen Blättern, war hier, so wie auch an
den Wasserfällen des Dnepr, auf den Felsen gemein. Von hier
etwas links vom Wege liegt das sehr angenehme Dörfchen Gre-
gor iefka des Majors Berends , am Bache Kamys chewata.
Oberhalb desselben, am genannten Bache, besah ich einen Anbruch
von Granit, in welchem dicke Lagen oder Gänge von
horn sichtigem Quarz liegen, die mit Feldspathfäden durchzogen
sind und wie geadertes Holz aussehen. Noch weiter oben an der
Kamyschewata, auf dem Lande eines Majors T i t o f findet man
einen schönen, weifsen Porcellänthon, der mit Quarzkörnern und
feinem Glimmer vermischt, und ganz dem verwitterten Granit
ähnlich ist, aus welchem sonst, nach Schlemmung der Bestand-
theile und Feinpochung des Quarzes, das Porcellän zu Bristol verfertigt
wurde. Den Postweg erreichte ich wieder am Bache