diesem Tage an zählen sie sechs und dreyfsig Tage lang den
Vorwinter, vom 1 len December aber geht ihr grofser Winter
(Ky sch - ts c h illä ) an, den sie vierzig Tage, bis zum l^len
Februar, dauern lassen. Die übrigen fünf und zwanzig Tage
dieses Monates nennen sie G u d s h u k - a i. Die sechs und sechzig
Tage, die vom 1 ten März bis zum 23sten April oder ihrem
K ed r e le s übrig sind, rechnen sie wieder zu keiner Jahreszeit
und begreifen sie unter dem Namen Ma r t. In diese Periode
fallen, nach den Tatarischen Wetterbeobachtungen, die ich ziemlich
richtig gefunden habe, gemeiniglich noch drey kalte Perioden,
die sie den a lten W e ib e rw in te r , den Staarenwin-
ter (B e rd ü l - ad shü r) von sieben oder acht Tagen, und
endlich den Wiedehopfwinter (Oepöpö) nennen.
Merkwürdig ist es, dafs sie auch die Mongolische *) zwölfjährige
Periode beybehalten haben, und den zwölf Jahren ungefähr
dieselben Namen geben, ob sie gleich einige dieser Namen
in ihre Sprache übersetzen, andere ganz falsch verstehen. Ihre
Jahresbenennungen sind folgende:
S its ch an , welches auch bey ihnen Maus bedeutet.
S s y h ir , Kuh (Ukir der Mongolen.)
B a r ts , welches im Mongolischen Tiger bedeutet, übersetzen
sie durch ein kleines graues Insect, welches nicht
gröfser, als ein Weitzenkorn und unter Steinen zu finden
seyn soll.
*) S. den zweyten Th eil meiner Sammlungen über die Mongoli-
sehen Völkersch aften.
T a u s ch an , Hase (T u s ch k o n der Mongolen).
U lu (Mongolisch L u , der Drache) halten sie auch für ein
kleines Gewürm, welches sie aber nicht anzugeben
wissen.
I la n , die Schlange (M o g o i der Mongolen).
J y lk ö , (Mongolisch M o r in , Pferd) Stuterey.
K o ju n , das Schaf ( C lio in der Mongolen).
M e t s ch in , der Mongolische Name des Affen, wird von
den Tataren für das roth und schwarze Insect oder Wanze
gehalten, welches an Mauern herum kriecht.
T a n k , Huhn (T a k ia der Mongolen).
K ö p e k , Hund (N o ch o i der Mongolen).
C h y n s i r , Schwein (G a ch a i der Mongolen),
Diese Periode, welche von dem Jahre 1792 neu angefan-
<ren hat und mit dem Jahre 1803 endigen wird, gebrauchen sie
hauptsächlich, um die Beschaffenheit und Fruchtbarkeit der
Jahre darnach vorher zu verkündigen, worin sie sich doch
öfters betrogen finden, so viel ich während meines Aufenthaltes
in der Krym habe bemerken können. Ob sie sich dabey auf
alte Wetterbemerkungen nach einer zwölfjährigen Periode gründen
mögen, lasse ich dahin gestellt seyn.
Die Tataren waren ursprünglich ein nomadisirendes Volk,
und sind in der Krym erst durch den eingeschränkten Raum
des Landes und die Vermehrung der Menschenzahl, vielleicht