Stellen streicht zwischen den Kalklagen ein aus gelblichem Sand-
mergel und kleinen abgerundeten Quarzkieseln gemischtes Gestein
zu Tage aus, verwittert an der Oberfläche, und streut die
beygemischten Quarzkiesel unter die schwarze oder lehmige
Dammerde umher, dafs man leicht verführt werden kann zu
glauben, das Wasser habe sonst über solche Gegenden geflossen,
und diese Kiesel gerundet. Alle Lagen dieser Flötze senken sich
sanft gegen Norden, und die meisten daraus bestehenden Berge
setzen gegen Süden .oder Südosten, nach welcher Gegend die
Lagen ansteigen, steil ab, .und erscheinen von fern am Rande
wie sägenförmig eingekerbt, .als wenn sie abgebrochen worden
wären.
Sonderbar und auffallend ist, so wohl in dem Thale
des Salgirs, als in vielen andern Thälern dieses neuern und
in die Fläche der Halbinsel .ausstreichenden Kalkflötzps, die Ansicht
der Felsenahsätze und Wände. Alle nämlich sind,
bis auf eine gewisse Höhe, gleichsam ausgefressen und unterwaschen,
vollkommen so, als ob die Wellen der See selbige eine
lange Zeit, bespült hätten. Es ist schwer zu entscheiden, ob
dieses von den unstreitig vormals höhern Stande des schwarzen
Meeres, oder von Verwitterung herzuleiten sey. Die Lage
dieser Tliäler über den jetzigen Wasserstand, und die Höhe,
wie weit sich diese Beschaffenheit der Felsenwände in verschiedenen
Thälern zeigt, verdiente durch Nivelliren bestimmt zu
werden.
Dieses ganze Kalkgebirge hat viele schöne und zum Theil
eigenthümliche Pflanzen, die sich auch bis über den Karassuk
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westwärts erstrecken. Darunter ist die schöne strauchende Salvia
Habliziana, ein grofses Hedysarum mit roth geaderten,
weifsen Blumen, eine Gypsophila, deren Blumen in runden Köpfen
beysammen wachsen, ein der Kryrn ganz eigenes, dem
simplici ähnliches Onosma mit gelben Blumen, der sonderbare
Carduus elegans, Carlina Ipnaba Satureja montana, Convolvulus can-
tabrica und terrestris, und mehrere andere allgemeinere Gewächse
merkwürdig.