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 den  Weibern  zum  Waschen  der  Haa're..  gebraucht  wurde. 
   Man  grub  sie  theils  hier,  theils  sfechzehn  Werste  von  
 Achmetschet,  an  dem  Bache  Sa bla ;   auch  wird  sie  unweit  
 Karassubasar,  unter  dem  steilen Kreidenberge  Akltaja,  im  Thale  
 gefunden.  Gegenwärtig wird wenig mehr davon-(im Jahre  ungefähr  
 hundert  Pud), ausgeschifft,  weil  seit  dem  letztem  Kriege,  da  die  
 Zufuhr  in  der  Türkey  fehlte,  der  Mangel  älmliche  Erden  dort  
 aufzusuchen  genöthigt  hat,  und  jetzt  eine  der  Krymischen  an  
 Güte  ganz  gleiche  in  Anatolien  gefunden  seyn  soll,  womit  Constantinopel  
 versorgt  wird.  In  der Krym  selbst  ist  der Verbrauch  
 sehr  geringe,  ob  man  sie  gleich  auf  allen Märkten  zu  20 Kopeken  
 das Pud  feil  hat.  Die  Tuchmanufactur  in  der;Stadt  Nowo ro s -   
 si islt  (.sonst  Ekaterinoslawl)  könnte  sich  dieser  Erde  mit  
 vielem  Vortheile  bedienen,  da  sie  an  Farbe  und  Güte  der  Englischen  
 nichts  nachgiebt,  aufser  dafs  sie  zuweilen  einen  geringen  
 Kalkscliufs  hat,  auch  zuweilen  kleine  Kiesnieren  und  Kiespunkte  
 enthält. 
 Sechs Werste  von  diesem so genannten Seifenberge  (Mui l -   
 11aja  Gora),  erreicht  man  links  vom  Balaklawischen  Wege  in  
 einem  sich  enger  zusammenziehenden  Nebenthale,  aus  welchem  
 der  zum Achtiarischen Hafen  fliefsende Bach  Bi juk-Useen,   auch  
 Ka s ikly -Us e en  genannt,  ins  Freye kömmt,  das Dorf  Ts cho r -   
 guna,   auch  Kar lofka  und  unter  den  Bussen,  insgemein'  
 Tschernaja  Der ewna   genannt,  dessen  Eigenthümer  mein  
 schon genannter Freund Habl i z l   ist,  und  wo wir freundschaftlich  
 die  Ostern  zu  feyern  anhielten.  Das  überaus  malerische  Thal 
 dieses  Dorfs  verdient  nicht  allein  wegen  seines,  bey  aller  Dürre  
 der  benachbarten  Felsenberge,  doch  sehr  anmuthigen  Prospects,  
 den  ich  von'einem  nordwestlich  am  Eingänge  des Thaies  liegenden  
 Fèlsenabsatze  habe  zeichnen  lassen,,  und  auf  der  achten  Platte  
 Platte  darstelle,  sondern  auch  wegen  des  zur  Zierde  der  Landschaft  
 gereichenden  alten  Thürmes,  den  man  vom  Balaklawischen  
 Wege  sehen  kann,  und  endlich  in  orographischer  Absicht, 
   wegen  der  daselbst  bemerklichen  Scheidung' der  Gebirgs-  
 arten  Tauriens,  alle  Aufmerksamkeit  und  wird  mir  stets,  wegen  
 der  angenehmen  Tage,  die  ich  daselbst  verlebt  habe,  im  
 Gedächtnisse  bleiben.  Verschiedene  Mal  hat  es  mir  zum  Ruhe-  
 punkte,  nach  geendigten  Reisen  im  westlichen Gebirge  der Krym,  
 und  zum  Wiedervereinigungspunkte  mit  den  Mehligen  gedient. 
 Im  Dorfe  selbst;  welches  in  zwey  Theile  zertheilt  ist,  
 nimmt  der aus  dem  Baidarischen  Thale  herziehende  Bach  Kasi -  
 k l y -   oder  Bi juk-Useen  (der gröfse Bach) genannt,  den  Nebenbach  
 A i  -  thodor  *)i .von  der  rechten  Seite  auf ,  der  aus  dem  
 am  oft  erwähnten  Kalkrücken  gegen  Osten  fortgehenden  Thale  
 herkommt;  und  einige  Werste  höher  fällt  in  denselben  von  
 der  Linken  der  Bach  Bargana.   Er  ist,  wie  alle  Bäche  und  
 Flüsse  der  Krym,  bald  ein  reifsender  Gebirgstrom,  und  bald  
 fast  ohne  Wasser,  so  dafs  er  oft  nicht  einmal  die  hier  angelegte  
 ■ Mühle  zu  treiben  vermag.  Auch  den  kleinen Bach  Ai - thodo r . 
 *)  Die  Sylbe  Ai  -  oder  Aja,   welche  in  vielen  Namen  der  Orter,  die  von  
 ‘  den1  Griechen  herstammeri ,  !in  der  Krym ' verkommt,  ist  das  Hagios  
 der  Altgriechen.  Ai -Thod o r   demnach,  St.  Theodor.