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 auf  ihre  Weine  verwenden,  die  Trauben  recht  reifen  lassen,  
 bey  günstigem  Wetter  einsammlen,  in  reine  Fässer  füllen,  dem  
 Moste  einen  kleinen Zusatz  von  gutem Weinbranntweine  vor  der  
 Gährung  geben,  die  Fässer  gehörig  auffüllen,  beym  Abklären  
 der  Weine,  das  im  Anfänge  des  Märzmonates  oder  früher  geschehen  
 kann,  vorsichtig  verfahren,  die  Fässer  wohl  schwefeln  
 und  besorgen,  erhalten,  besonders  in  Sudagh  und  Koos,  Weine,  
 die mit  den  besten  und  gesundesten  Tischweinen  um  die  Wette  
 streiten  können.  Man  kann  auch  aus  den  Trauben,  durch Auswahl, 
   Trocknen  an  der  Sonne  oder  im  Ofen,  und  andere Mittel,  
 süfsliche Weine,  die  dem  Stroh weine  nichts  nachgeben,  erhalten;  
 und  zieht man  die  Weine  zur  rechten  Zeit  auf  Flaschen,  und  
 verwahrt  diese  nach  Champagner  Art,  so  brauset  selbiger  eben  
 so  gut,  wirft  den  Stöpsel  in  die  Höhe  und  sprengt  die  Flaschen,  
 wie  jener.  Die  rothen  Weine  läfst  man  zwar  über  den  Trebern  
 gähren,  allein  gemeiniglich  nicht  lange  genug  und  in  genugsam  
 grofsen  Kufen,  oder  auch  nicht  reif  genug;  oder  es  liegt  auch  
 an  den  Traubensorten,  dafs  der  Wein  gemeiniglich  nicht  vorzüglich  
 ist.  Alle  Krymische  Weine  sind  überhaupt  im  ersten  
 und  zvveyten  Jahre,  nach  dem  Abklären,  am  angenehmsten  zu  
 trinken.  Will  man,  dafs  sie  mehrere  Jahre  angenehm  bleiben  
 sollen,  so mufs  man  sie  in  Flaschen  verwahren,  in  Fässern  werden  
 sie,  auch  bey aller  Sorgfalt,  bald  bitterlich  oder  säuerlich*  
 und  setzen  leicht  Kahm. 
 Die  hauptsächlichsten Hindernisse  der Aufnahme  des Weinbaues  
 in  der  Krym  sind: 
 1)  Die  Theurung  der  Arbeiter,  denen  man,  wegen  der  geringen  
 Bevölkerung,  das  Tagelohn  mit  einem  halben  Rubel  
 bezahlen  mufs;  obgleich  die  Weinpreise  nur  geringe  
 sind,  weil  sich  viele benachbarte  Städte und Provinzen mit  
 den  wohlfeilen  und  nicht  genug  mit  Zoll  beschwerten  
 Moldawischen  und  Archipelagischen  Weinen  versorgen.  
 Dieser  Umstand  und  die  Gleichgültigkeit  der  Käufer  gegen  
 die  Güte  des  Weines,  da  sie  nicht  mehr  für  gute,  
 als  schlechte  Weine  zahlen  wollen,  weil  alles  als  Most  
 weggeführt  und  verhandelt  wird,  sind  Ursache,  dafs  sich  
 Niemand  bemüht,  aufser  für  seinen  eigenen  Gebrauch,  
 vorzügliche Weine  zu  bereiten. 
 2)  Die  Unwissenheit  und  Nachlässigkeit  der  Tataren  in  Anpflanzung  
 neuer  Weingärten,  indem  sie  die  Reben nicht  
 tief  genug  pflanzen,  sich  blofs  auf  das  Bewässern  verlassen, 
   und  dadurch  oft  den  Zweck  so  verfehlen,  dafs  die  
 Reben  entweder  gar  nicht  anschlagen,  oder  verkümmern  
 und  kränkeln,  und  nach  vielen Jahren nur schwache Weingärten  
 geben,  die  nie  ohne  Bewässerung  bestehen  können;  
 wefswegen  auch  sehr  wenig  neue  Anlagen  gemacht  werden  
 weil Niemand  gern  aufs Ungewisse Geld anlegen will,  
 die Meisten  auch  zu  Vorschüssen kein  Vermögen  haben. 
 3)  Die  vielen  Feinde  und  Widerwärtigkeiten  der  Witterung, 
   welche  den  Weingärten  in  diesem  Lande  schaden,  
 wovon  hier  insbesondere  zu  reden  ist. 
 Wenn  zum  Beyspiel  in  der  Zeit  der  Blüthe  die  oft  entstehenden  
 Seenebel ,   oder  Schla gregen  erfolgen,  so  geht