Unberührt hingegen liefsen sie: alle Gräser, auch zum Theil das Getreide
und besonders die Hirse und das Schilf, welches der grofsen
Zugheuschrecke das liebste Futter ist; Aristolochin Clematites, die
auch in den Weingärten sehr wuchert, Clematis, Vitalba, alle Eu-
phorbias, den Rumesc P {itictitici, i\Lcrtluz sylvestris, Artemisia maritima,
Contra, pontica und austriaca, die rauhen Echia, alle Melden
und Salsolen, Stellera Passerina, den milchenden Sonchus,
Chondrilla und Prenanthes , Uhus Cotinus und Coriaria. Nur
wenn alles aufgezehrt ist,. fressen sie die Kaperknospen, die
Beta Cycla und Euphorbien an, und letztem ist es vermuthlich
zuzuschreiben, dafs -in diesem Jahre viele, eben da sie in der
letzten Häutung, standen , sich hoch auf die Pflanzenstengel und
Bäume begaben und da fest angeklammert verreckten.
Unter den unsäglich zahlreichen Scharen von junger
Brut des; Gryllus italicus, die ganz schwärzlich aussieht, sali
man nur sparsam die etwas gröfsern Larven von Gryllus italicus
und coerulescens mitwandern. Mehrere eigene flügellose Heuschrecken,
ingleichen Gryllus verrucivorus, viridissimus, und einige
andere hatten sich auch im letzten Jahre weit über die gewöhnliche
Zahl vermehrt, allein sie wanderten nicht mit diesen tha-
ten jedoch auch an den Weingärten vielen Schaden, und bissen
besonders die Traubenstiele häufig ab. Merkwürdig war, dafs
in eben den Jahren, da diese Heuschrecken so häufig wurden j
auch die grofse Zugheuschrecke,vom Dnestr her, die ganzeNeu-
russische Statthalterschaft und einen Theil von Klein-Reussen,
in unsäglichen Scharen und zugleich mit den kleinen Heuschrecken,
überzogen. Sie kamen aber nicht nach der Krym.
Sobald die kleinen Heuschrecken nach der letzten Häutung
Flügel gewinnen , zerstreuen sie sich mehr und mehr, fliegen
aber doch noch in grofsen Scharen hin und her, und auch die
Jungen bleiben in der letzten Periode ihrer Häutung der einmal
angenommenen Direction nicht mehr so ganz getreu, sondern
wandern bald rückwärts, bald seitwärts, nach verschiedenen
Richtungen. Sobald sie ihre Vollkommenheit erreicht haben, so
geht die Begattung vor sich; die Männchen kommen bald darauf
um; die Weibchen aber fahren noch im Julius und August
fort , Schaden zu thun, bis sie sich ihrer Eyer entledigt haben
und bald darauf verschwinden. — Der Mangel an Staaren und
andern Insectenvögeln, die sich in der Krym sehr vermindert
haben, läfst zur Zerstörung dieser Brut, auf mehrere Jahre wenig
Hoffnung, wenn nicht die Natur, durch andere Mittel, ihre
Vermehrung hemmt und ihre Zahl wieder auf eine unschädliche
Proportion zurück bringt.
Es ist ein Glück für die Krymischen Weingärten, dafs der
anderwärts so schädliche Rüsselkäfer ( Curculio Bachus) daselbst
bisher noch sehr selten ist " Auch die Krähen, Elstern .und
andere Vögel, welche um Astrachan den Trauben so schädlich
werden, sind hier nicht so häufig, dafs sie beträchtlichen Verlust
an der Weinlese bringen könnten. Desto mehr Schaden thun die
häufigen und dreisten grauen Hasen, welche nicht nur im Winter
die Reben der jungen Ableger bis an die untersten Knoten
Auch am Kap thut ein Meiner Rüsselkäfer, nach .Sp arm ans Bericht,
im Frühlinge an den Weinknospen grofsen Schaden.