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 nur einen  nassen  und  kalten Nebel.  Kommt  man  über diese Lage  
 hinauf,  so  regnet  es  wieder  aus  der  obern  Lage,  welche  die  
 Gipfel  der  Felsen  bedeckt,  und  sich  mit  Nebeln  oft  auf  die  
 Jaila  niederläfst.  Die  untere  Lage  scheint  dann,  von  oben  betrachtet, 
   einem  weifswallenden  Meere  zu  gleichen,  und  hindert  
 alle  Aussicht  nach  den  untern  Gegenden.  Aus  der  obern  blitzt  
 und  donnert  es  vorzüglich. 
 Die  Jaila,  oder  Alpenfläche,  deren  ich  oft  Meldung  zu  
 thun  habe,  liegt,  so  bald  man  zwischen  dem  Felsenkranze  der  
 Höhe  durchgekommen  ist,  als  eine  unabsehbare,  abschüssige,  
 wohl  begrünte,  mit  Vertiefungen  und  Felsenabsätzeii  abwechselnde, 
   hier  gegen  NW.  sich  neigende  Fläche,  wo,  bis  in  den  
 Juny,  in  allen  Tiefen  und  unter  den  Felsenabsätzen  eine Menge  
 Schnee  zu  liegen  pflegt,  der  im  May  gemeiniglich  noch  die  
 ganze  Fläche  bedeckte.  Die  Crocusarten,  die  Primeln,  und  
 andere  in  der  Krymischen  Fläche  oft  schon  im  Januar  und  Februar  
 blühende Gewächse,  blühen hier  erst  spät  im April  oder  im  
 May.  An  den  nördlichen  Haldungen  findet  man  Gebirgpflanzen,  
 z.  B.  Drnba  pyrenäica,  ytndrosace  Chamaesyce,  Gnapbaliwm  supi-  
 num,  Verortica  orientalis,  Polygala  Schreberir  Iberis  saxatilis,  Pe-  
 dicularis  tuberosa,  u,  dergl.  Auf  dieser  Fläche  stecken  hin  und  
 wieder  felsige  Erhöhungen  vor;  hier  und  da  findet  man  auch  
 Abgründe,  wie  weite  Brunnen  oder  Schächte,  in  welchen  viel-  
 jähriger  Schnee  den  ganzen Sommer  hindurch  liegt und  durch das  
 schmelzende  Wasser  verborgene  Quellen  nährt.  Häufiger  sind  
 flache  Wasserschluchten  und  Thäler  ( oft  ohne  Ausgang),  mit 
 abwechselnden  Winkeln,  und  nach  und  nach  immer  tiefem  und  
 gröfsern,  waldig  werdenden  Kesseln,  gleich  Erdfällen,  worin  
 unter  Weifsbuchen  und  Eichen  viele  und  hohe  Taxusbäume  
 wachsen.  Durch  ein  solches  Thal  geht  der Weg  nach  Us sund-   
 schi ,   wohin  man  sich  durch  eine  steinige  Gruft  mit Wacholderbäumen  
 so  sleil  niederlassen  mufs,  dafs  die  Pferde  sich  nicht  
 aufrecht  hallen  können,  sondern  zu  Fufs  am  Zügel  geleitet  
 werden  müssen.  Der  Abstand  von  Alupka  bis  Ussundsc l i i   
 schräg  über  die  Jaila  kann  gegen  35  Werste  betragen  und  von  
 Ussundsclii  bis  Skelä,  der  schönsten  und  angenehmsten  Lage  
 im  Baidarischen Thaïe,  sind  noch  ungefähr  5 Werste,  und  feiner  
 bis  Baidari  6  Werste;  von  Baidari  aber  auf  dem  nächsten  Reitwege  
 über  A Issu  nach  Ts cho r guna   14.  Werste,. 
 Von  Alupka  gerade  nordwärts  über  die  Jaila  bis  Kokos ,   
 einem  grofsen  und  schönen  Dorfe  an  der  Kabarta,  mag  der  Abstand  
 etwa  30 Werste  betragen.  Man  kann dahin entweder aus dem  
 folgenden Thaïe  von  Gaspra,  oder  den  vorhin  beschriebenen Weg  
 hinauf  durch  Topekb o g a s si,  oder  Simäusbogas s i   nehmen  
 und  findet  da  auf der  Jaila  einen  wohl gebahnten  Reitpfad,  über  
 freye Ebene,  die  einen  Boden  aus  röthlichem Lehme  und  grobem  
 Grand  hat,  der  aus  der  Zersetzung  des  alten  Kalkfelsens  entstanden  
 zu  seyn  scheint.  Nach  ungefähr  vier Wersten  bekommt  
 diese  Ebene  Felsenabsätze,  wo  sich  Kalkmergel  in  Lagen,  die  
 gegen  N.  geneigt  sind,  oben  zeigt.  Kaum  acht  Werste  vom  
 südlichen  Rande  des  Gebirges  erreicht  man  schon  das  weite  
 waldige  Thal  des  K ab art allasses.  Dahin  lafst  man  sich  durch