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 wähnte  Quarantäne  liegt  an  der  See  zwischen  diesem  und  dem  
 zweyten  Rüchen.  Zwey  Meine  felsige  Vorgebirge,  die  zwischen  
 Kertsch  und  Jenikale  liegen,  scheinen  Theile  von  noch  
 einem  vierten  Zirkelrüchen  zu  seyn,  dessen  Bogen  sich  in  die  
 Fläche  verliert.  Alle  diese  Rüchen  bestehen  am  Tage  aus  Kalksteine, 
   der  am  innern  Zirkel  sehr  mürbe  ist  und  aus  lauter  
 Muschelgrus  besteht;  an  den  beyden  andern  aber  härter,  jedoch  
 löcherig,  gleichsam  ausgefressen  und  mehrentheils  voller  
 Eschara  lapidasa  ist.  Die  drey  Rüchen  (deren  Höhe  über  der  
 See,  nach  hier  gemachten  Messungen  nicht  drey  hundert  Fufs  
 beträgt), haben,  wegen  der  vielen,  auf  ihrer  Höhe  aufgeworfenen  
 Hübel,  die  von  fern  ußgeheuern  Grabhügeln  ähnlich  sehen,  
 ein  ungewöhnliches  Ansehen.  Auf  dem  innern,  Kertsch  
 zunächst  umgebenden  Rücken  ,  der  besonders  in  die  
 Augen  fällt,  ha im  man  deren  bis  auf  sechzig  verschiedener  
 Gröfse  zählen..  Auf  dem  folgenden  sind  selbige  noch  
 gröfser  und  felsiger,  aber  sparsamer,  und  fast  in  zwey  Reihen  
 geordnet.  Auf  dem  dritten  sind  sie  geringer..  Viele  zeigen  die  
 oft  auf  zwey  Arschinen ~dichen  Kalksteinlagen  im  Umfange  zerrüttet, 
   -wie  abgesunken  und  in  abgebrochenen  Massen  auf  einander  
 liegend;  von  dieser  Art  und  Beschaffenheit  ist  auch  der  
 so  genannte Al tyn.  -  obo*)  vier  Werste  von  Kertsch,  nahe  am 
 *).  Die.  Tataren  Haben  von  diesem,  aus  großen Wacken  Besteliend’en Hügel  
 die  Fabel,  daß  daselbst  ein  großer  Schatz  begraben  sey,  den  eine  
 nächtlich, klagende  Jungfrau  bewacht. 
 Postwege,  aus  welchem  man  das  Begräbnifs  Mithridafs  hat  
 machen  wollen,  welches  eigentlich  gar  nicht  in  der Krym  zu  suchen  
 ist.  An  diesem  Hügel  endigt  sich  eine  Art  von  Wall,  
 der  quer  über  einen  Theil  der  Spitze  dieser  Halbinsel  geführt zu  
 seyn scheint,  so wie auch noch ein ähnlicher Wall bey Me iek  etwa  
 drey Werste  von Kertsch  bemerkt  wird.  Die  flachen  Thäler  zwischen  
 den  Höhen,  wie  auch  die  Ebene  zwischen  Ker t s ch  und  
 Jenikale,  sehen  wie  eingesunken  aus.  Ich  will  aus  dieser  
 Beschaffenheit  der  Gegend  nicht  eben  auf  die  unterirdischen  
 Wirkungen  scliliefsen,  welche  selbige  hervor  gebracht  haben  
 können.  Indessen  ist  doch,  aus  manchen  Anzeigen,  unläug-  
 bar,  dafs  auch  unter  der  Bosphorischen Halbinsel,  wie  unter  
 der  Insel  Taman,   eine  Lage  von  brennbarem  Stoffe  entzündet  
 ist,  welche  nicht  nur  den  oben  erwähnten  Dsha l tü be ,   sondern  
 auch  noch  mehrere  dergleichen  Schlammschlünde,  in  der  
 Nähe  des  Bosphors  verursacht  haben,  Äufser  den,  weiterhin  
 bey  Jenikale  zu  beschreibenden,  findet  man  verschiedene  
 solche,  noch  wirksame  Schlünde,  wenn  man  von  Kertsch  acht  
 Werste  gerade  nördlich  gegen  das  wüste  Dorf  Dshiau lau -   
 Tarchan  geht,  in  einer  Entfernung  von  dritthalb  Wersten  
 von  der  Küste  des  Asofschen  Meeres,  und  weniger  als  eine  
 Werst,  von  gedachtem  Dorfe,  auf  der  Höhe  an-  einer  Schlucht,,  
 die  sich  gegen  Kertsch  hinzieht.  In  selbiger  Gegend  sind  auch  
 Brunnen  mit  verdicktem  Bergöle,  als  unstreitiger  Beweis  unterirdischer  
 Sublimation,  anzutreffen. 
 Auf  der  vorgedachten  Ebene  zwischen  Ke r t s ch  und  Jenikale, 
   hat  ohne  Zweifel  vormals  die  alte  Bosphoranische