östlichen Abhänge befindlichen Hübels, eine weniger regelmä-
fsig konische Gestalt. Her Umfang dieses Berges an seinem,
auf dem ausgebreiteten Rücken des Scliumukai stehenden Fufse,
mag ungefähr drey hundert Faden betragen. Der östliche Hübel
am Abhange ist von der spitzigen Koppe etwa hundert Schritt
entfernt, und die spitzige, graue uud graslose Koppe selbst
hat genau dreyfsig Faden im Umfange und eine senkrechte
Höhe von weniger als zwey Faden; der ganze Berg aber kann
bis auf die Niedrigung gegen zehn Faden, und gegen die Wasserfläche
des Liman auf fünfzehn Faden geschätzt werden. Auf
der Spitze des obern grauen Kegels, unter welchem sich der Hügel
gleichförmig nach allen Seiten abflächt, war noch jetzt (im
Junius) .ein weicher, geringe und sparsame Blasen werfender
Schlammschlund von anderthalb Arschinen im Durchmesser vorhanden
, in welchem man mit einer Pike über einen Faden tief
ganz weiche, tiefer aber etwas zähere Materie und von der Öffnung
nach unten zu sich erweiternden Raum fühlt. Der Schlamm
-ist vollkommen aschgrau, frisch aber etwas bläulich, einförmig,
und was das Merkwürdigste ist, mit einigen Schilf- und
Binsenwurzeln vermischt, die man auch in der trockenen,
etwas blasichten *) Masse hin und wieder bemerkt; und
diese Erscheinung setzt wohl den Zusammenhang dieses
*) Diese Masichte Beschaffenheit des gestandenen Schlammes und die durch
-Gährung in vitriolischen Thonschichten entstehenden grofsen und hieinen
Blasen, sollten uns vorsichtig machen, nicht jeden Mahdeistein oder
jede löcherige Bergart für vulhanisch zu halten.
Schlammschlundes mit dem an mehrern Orten schilfreichen Tem-
rukskoi Liman aufser Zweifel, so wie ich auch überhaupt überzeugt
bin, dafs der Einbruch der See in entzündete Räume
tief liegender, brennbarer Lagen, und die dadurch entwickelten
elastischen Dünste mancher Art die hauptsächlichste Veranlassung
zum Ausbruche solcher Schlammschlünde sey. — Rund
um den obern Kegel sieht man, aufser sparsamen Brocken von
weifslichen, oft wie gebrannt aussehenden Mergelschiefern,
viele Scherben von alten Urnen oder Jmphoris herum liegen,
welche muthmafsen lassen, dafs entweder ein mit Urnen versehener
Grabhügel, vor dem Ausbruche, auf dem altern Berge
vorhanden gewesen, oder dafs vielleicht bey einem ältern
Ausbruche von den noch heidnischen Einwohnern einige gefüllte
Amphoren, als ein Versöhnungsopfer der unterirdischen
Gottheiten dahin gestellt, oder gar in den Schlund versenkt,
durch einen spätem Ausbruch aber wieder heraus geschleudert
und zerschlagen worden seyn mögen. Man sieht noch ganz
frische, obwohl trockene Spuren von kleinen Schlammströmen,
die, wie es schien, noch im selbigen Frühjahre (1704), da
ich den Hügel besah, herunter geflossen waren; denn überhaupt
sind die hiesigen Schlammschlünde in der feuchten Jahreszeit
wirksamer. Und von diesem Kü l - o b o wird versichert,
dafs bey ereignenden Stürmen, wenn die See und der nahe Liman
in Bewegung ist, ein starkes Rauschen und Kochen in demselben
gehört werde. Der Schlamm ist jetzt vollkommen kalt und
schmeckt salzig, beschlägt aber, wenn er trocknet, mit Salzen
nicht überall merklich. Auf dem mit diesem Schlamme