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 Räubereyen,  und  jetzt  auch  zu  Besetzung  der  Sicher-  
 lieits - Pikets  am  südlichen  Ufer  gebraucht  wird.  Wenige  von  
 ihnen  treiben  Wein  und  Ackerbau,  noch  weniger  legen  sich  
 auf  Fischerey,  wozu  sie  so  gute  Gelegenheit  hätten.  Ihr  mei-  
 ster  Betrieb  ist  ein  kleiner  Kramhandel  in  den  Städten,  wo  sie  
 auf  Urlaub  abwesend  und  in  der  ganzen  Krym  zerstreut  leben.  
 Die  Zahl  der  Officiere,  die  ordentlichen  Rang  in  der  Armee  haben, 
   und  der  Unterofficiere  ist  fast  so  grofs,  als  die  der  Gemeinen. 
   —   Die  Stadt  liegt  hart  am  Hafen,  nach  der  Länge,  
 am  Fufse  der  Berge  hin,  hat  aber  kein  vorzüglich  gutes  Wasser.  
 Der  Hafen  ist  tief,  und  weil  er  von  hohen  Bergen  bedeckt  
 und  gegen  die  See  wenig  geöfFnet  ist,  so  still  wie  ein  Teich,  
 so  dafs  man  darin  fast  zu  allen  Zeiten  fischen  kann.  Die  Zugfische, 
   besonders  Makrelen  und  Kephalen,  besuchen  ihn  
 auch  zahlreich  und  die  rothe  Seebarbe  (Mullus)  ist  darin  häufig  
 und  so  wohl  frisch,  als  marinirt  einer  der  leckersten  Fische  der  
 hiesigen  Seen.  Die  Makrelen  werden,  wenn  sie  ein  Jahr  im  
 Salze  gelegen  haben,  so  milde  und  schmackhaft  wie  Heringe.  
 Die  Länge  des  Hafens  beträgt  nicht  über  anderthalb  Werlte,  
 und  die  Breite  ungefähr  zwey  hundert  Faden.  Der  Eingang  
 ist  zwar  sehr  tief,  aber  zwischen  hohen  Felsen  so  schmal,  
 dafs  kaum  zwey  Schiffe  bey  einander  vorbey  segeln  können.  
 Er  war,  ungeachtet  seine  Einfahrt  gefährlich  scheint,  dennoch  
 eine  heilsame Zuflucht  für  Schiffe,  die  im Sturme  gegen  die Halbinsel  
 getrieben  wurden,  und  die  Spitze  des  Chersones  nicht  vor-  
 bey  kommen  konnten.  Weil  aber,  wegen  seines. geringen 
 Umfanges,  die  Contrebande  nicht  zu  verhindern  war,  wozu  die  
 Griechen,  aus  Gewinnsucht,  besonders  gern  die  Hand  boten, 
   und  dadurch  beständige  Gefahr  einer  Pestansteckung  entstand, 
   so  ist'  er  kn  Jahre  1796  völlig  gesperrt  worden,  wodurch  
 denn  aber  auch  schon  einige  Schiffbrüche  veranlafst  worden  
 sind.  In  die  Spitze  des  Hafens  fällt  ein  kleiner  Bach,  der  
 von  Rarnara  kommt,  und  noch  ein  Quell  aus  den  westlichen  
 Bergen. 
 Die  a l t e   Fes tung  liegt,  wie  alle  feste  Plätze  
 der  Genueser  und  Griechen  auf  dieser  Halbinsel,  auf  unzugänglichen  
 Felsen,  hart  an  der  Mündung  des  Hafens,  auf  dem  
 östlich  anliegenden  Berge,  und  ist  mit  hohen  Mauern  und  
 Thürmen  befestigt.  Die  Ansicht  wird  eine  lebhaftere  Vorstellung  
 davon  geben,  als  eine  weitläufige  Beschreibung  thun  
 könnte.  —   Ein  artiges  kleines  Ornithbgalum,  welches  ich  sonst  
 nirgends  sah,  wächst  auf  der Fortsetzung  des  Festungsberges. 
 Mein  Weg  längs  dem  südlichen  Ufer  der  Krym  ging  nun  
 auf  Kamar a,   weil  über  das  zwischen  Ba l a k l awa   und  dem  
 nächsten  Dorfe  an  der  Küste  Foros ,   hart  an  der  See  liegende  
 Gebirge  nicht  wohl  fortzukommen  ist.  In  den  Gärten  blühten,  
 da  ich  meine  Reise  zu  Pferde  antrat,  (den  ^.ten  April)  die  Pfirsichen, 
   Mandeln,  Aprikosen  und  Pflaumen;  in  den  Wäldern  
 der  Schlehendom;  Berberissen,  und  Lantana  fing  an  Blüthen  zu  
 zeigen.  Von  Kräutern:  Adonis  vernalis  und  apennina,  Fumaria,