Rückens, wegen seines südlichen steilen Abfalls, höchst übel
zu befahren ist. Der gewöhnliche Postweg aber geht rechts
gegen das Dorf Duwanl toi (Gebet-Dorf) von Bachtschisarai
16 Werste, bey welchem man den Belbek in einem schmalen
und steilen, sehr warmen Thale erreicht, und in demselben,
den Flufs zur Linken habend, bis gegen die erweiterte Niedri-
gung, mit welcher es sich gegen die See öfFnet, hinab fährt.
Das ganze Thal ist im Grunde mit Gärten an gefüllt, worunter
auch Weingärten sind, die auf Mergelboden einen süfslicheii,
angenehmen, dem Champagner sehr ähnlichen, und bey-guter
Behandlung eben so brausenden Wein geben. Die besten sind
bey Duwan k o i durch einen Serben, den verabschiedeten Obristen
T o towi t s c h eingerichtet worden. Die mergeligen Kalkberge
zu beyden Seiten des Thaies sind sehr zerstört, wie es
scheint durch Quellen und Regenströme unterwühlt, und am
Fufse überall mit herabgestürzten grofsen Felsenmassen besetzt.
(Im Sommer 1796 brachte eine, durch Wolkenbruch verursachte
Flutli bey Duwankoi eine Menge Steintrümmer und Gerülle
ins Thal herunter, bedeckte damit eine beträchtliche Strecke
Gärten, und machte den Postweg äuf eine Zeit lang unbefahrbar.)
Der Kalkstein ist hier an einigen Orten sehr verwitternd
und vom Salpeterfrafse mürbe, wie um den Sewastopolischen
Hafen. An andern Orten ist er fest und enthält wenig sichtbare
Versteinerungen. Einige der abgestürzten Massen fand ich
voll kleiner Heliciten.
Der Belbek gehört, wie die Katscha, Alma und der
Salgir, unter die Flüsse erster Gröfse der Krymischen Halbinsel,
die aber in andern Gebirggegenden nur als grofse Bäche gelten
würden. Die Wassermassen, welche bey starkem Regen
schnell aus den obern steilen Thälern in diese Flüfschen zusammen
stürzen, haben ihre flachen Betten breit ausgewühlt und
geben ihnen zuweilen, besonders zur Herbst - und Winterszeit,
auf einige Stunden oder Tage das Ansehen mächtiger Ströme,
welches im Sommer gemeiniglich zu der Wassermenge geringer
Bäche herab sinkt. Der Belbek nimmt seinen Ursprung im hohen
Gebirge der grofsen westlichen Jai 1 a oder Alp, und vereinigt
viele Bäche und Quellthäler aus dem Gebirge von Usen-
bas ch. Er fliefst in der obern Gegend sehr steil in kleinen
Cascaden, aus ziemlich waldreichen Thälern. Im Kalkgebirge
aber, von Alb at an, wo er eigentlich den Namen Belbek
annimmt, zwischen lauter wild zerrissenen, sticklichen und
kalkfelsigen Bergen, die wunderliche Landschaften darstellen.
In der obern Gegend führt er den Namen Kabarta und nach
Überlieferungen sollen vormals in seiner Gegend Tscherkessen
oder Kabardiner gewohnt haben; wie denn noch das Land,
zwischen dem obern Belbek und der' Katscha, heut zu Tage
Ts che rke f s - tü fs genannt wird. .
Man fährt mittelst einer Brücke über den Belbek, wo er
auf weichem Grunde fliefst, zwischen einem Landgute des See-
capitäns Alexiano und einer Mühle, die der Vice - Admiral
Uschakof , auf einer dem Grafen Ts che rni s che f gehörigen
Länderey angelegt hat. An dessen Mündung endigen sich die
abnehmenden Kalkgebirge, mit abgebrochenen, von fern eisenschüssig
gelb aussehenden Vorgebirgen, die etwas in die See