Päonien sind mit einem rotlien Fleische umgeben, dessen Saft
eine vortreffliche und dauerhafte Purpurfarbe giebt.
Zum Gerben hat man an dem Sumach und dem Pe ru
c k e n s t r a u c h e (Cotinus) die trefflichsten Gewächse. Man bann
aber auch die Tamarisken, die Meine graue Eiche, die kleine,
das ganze Gebirge bedeckende Hainbuche, die Wurzel der häufigen
Statice Goriaria', die wilde Salbey und die Vinca gebrauchen.
Und in der That ist für die an Viehzucht reiche Krym keine
Art von Fabrik mehr zu empfehlen,, als die Gerbereyen, da für
alle Arten bereiteter Leder der Absatz nach dem Türkischen Häfen
sicher und sehr vortheilhaft ist-
Unter den salzliebenden Pflanzen giebt es an den Krymi-
schen Ufern und um die Salzseen nicht nur Sodegat-tu-ngen genug,
sondern auch überall , wo das Erdreich nur etwa« salzig
oder salpeterig ist, eine Menge von Atrvplex laeiniata, aus welcher
verschiedene Griechen, die sich darauf gelegt haben, gute Soda
(Kal lra) brennen und nach Constantinopel, und weiter nachdem
Mittelländischen Meere ausschiffen-
Von Me d i c in a l -P f l anzen liefse sich nicht nur Vieles,
was wir aus der Levante und Griechenland- holen, cultiviren,
sondern viele wachsen in der Krym schon wild. So könnte
man den rechten Terpentin hier sammlen- Convolvulus Scamamea,
Päonien, deren Wurzel- sehr gewürzhaft ist, Belladonna, die schönen
Fieberkräuter Chamaedrys, GhamaepithysI und Scordiumr
Raute und Salbey, Melisse, 'Pontischer Wermuth, Dictamnus
albus, Ruscus und andere Arzeneygewäehse sind im ganzen Gebirge
häufig und sehr kräftig. An. den felsigen und steinigen
Ufern in der See wächst aufser andern Seepflanzen, das rechte,
bey den Griechen übliche Wurmkraut der Apotheken häufig,
welches die Griechen auch hier mit dem gleichbedeutenden Namen
L e w i t h o c ho r t o b elegen.
VI I I .
Von den zahmen und wi lden Thier en, Vögeln,
Fis chen, Amphibien und Insecten der Krym.
Die Viehzucht ist von jeher das Hauptgeschäft der Tatären
gewesen und bleibt es auch jetzt; jedoch in der Ebene mehr,
als im Gebirge. Die Berg-Tataren haben aufser ihren Schafen und
Ziegen, dergleichen noch dazu die wenigsten halten, nur etwan
ein oder- einige Paar Ochsen, mit welchem sie Brenn - und Bauholz,
Räder und allerley Holzgesdiirr nach den Städten führen,
einige Kühe und selten mehr als ein Pferd., viele auch wohl
jetzt gar keins, aufser zur Dreschzeit.- In wenigen Dörfern
des Gebirges sind haarige Büffel anzutreffen- — In der Ebene
hingegen hat jedes Dorf beträchtliche Herden von Schafen und
Rindvieh, alle sind- mit Pferden- versehen und viele halten
Kameele.
Das Taurische Kame el ist das zweybucklige (S.'die vie r Pia
und zwanz ig s te Plat te); Es wird hier gröfser, als bey den
Kalmücken; man sieht darunter nicht selten weifse und weifsgelbliche,
seltener schwarze. Sie werden zum Tragen fast