
 
        
         
		gar  nicht,  häufig  aber  zum  Lastenziehen,  besonders  bey  
 schlechten  Winterwegen,  vor  den  grofs en,  vierräderigen  Wagen  
 (Madschar i )   gebraucht.  Reiche  Tataren  setzen  auch  ihren  
 Stolz  darin,  .mit  Kameelen  von  einem  Orte  zum  andern  ihre  
 Familien  in  bedeckten  Wagen  zu  führen,  oder  zur  Stadt  zu  
 reisen.  Das  Joch,  womit  diese  Thiere  ziehen,  wird  zwischen  
 dem  Halse  und  dem  ersten  Buckel  aufgelegt  undjst  besonders  
 dazu  gebildet.  Aus  der  Kameelwolle  machen  die  Tatarinnen  
 der  Ebene  ein  schmales  Laken,  welches  ungefärbt  gebraucht  
 wird,  überaus  warm,  weich  und  leicht  is t,  und  bey  mehrerer  
 Breite  ein  guter  Handelsartikel  werden  könnte.  Die  Lakenfabrik  
 in Noworossiisk  (Ekaterinoslalw) verfertigte sonst aus dergleichen  
 Wolle  breites  Laken,  welches  "sehr  beliebt  war.  Der  
 gelinde  Winter  der  Krym  ist  den  Kameelen  und  ihrer  Vermehrung  
 gemeiniglich  sehr  günstig,  und  dm  Anzahl  derselben  ist  
 gröfser,  als  man  sich  gemeiniglich  vorstellt.  Im  Jahre  1706  
 wurden  zum  Gebrauche  der  in  Persien befindlichen Armee  in  der  
 Krym  tausend  Kameele  aufgekauft,  die man  in wenig  Wochen  
 zusammen  brachte,  .ohne  dafs  eihe  Verminderung  dieser  Thiere  
 itn  Lande  .zu  bemerken  'war.  Der  Preis  eines  ausgewachsenen  
 Kameeles  ist  hier  gemeiniglich  von  hundert  bis  hundert  und  
 fünfzig  Rubel.  Bey  Armeen  wären  diese  Thiere  als  Lastvieh  
 sehr  nützlich  und  könnten  noch  dazu  gebraucht  werden,  eine  
 iede  Cavallerie,  deren  Pferde  an  ihren  Anblick  nicht  gewöhnt  
 sind,:  in  -die  Flucht  zu  jagen. 
 Die  Pfe rde zucht   • wird  in  der  Ebene  stark  getrieben  und  
 yiele  Mursen  haben'  ansehnliche  Stutereyen  und  halten  auf  gute 
 Zucht.  Mehrentheils  aber  fehlt  es  an  guten  Beschälern,  und  
 man  nimmt  auch  selbige  nicht  in  Acht.  Im  Jahre  1798  wurden  
 aus  den  Kaiserlichen  Stutereyen  zwanzig  gute  Beschäler  nach  
 der  Krym  geschickt,  um  die  dasige  Pferderasse  zu  verbessern,  
 die  sehr  nützlich  gewesen  seyn  würden,,  wenn  man  sie  länger  
 da  gelassen  hätte.  —   Die  Gebirgpferde  der  Tataren  sind  klein,  
 überaus  dauerhaft  und  sicher  auf  den  Füfsen,  weil  sie  von  Geburt  
 an  auf  Felsen  und  den  gefährlichen  Gebirgpfaden  laufen  
 lernen;  mau  bezahlt  sie  defswegen  theuerer,  als  ihr  Ansehen  es  
 verdient,  oft  von  dreyfsig,  bis.  sechzig, Rubel. 
 Das  Hornvieh  ist  in  der  Krymi’schen  Ebene  kleiner  als  
 das Ukrainische,  dem Ungarischen  ähnlich,  aber  oft  von  eben  der  
 grauen  öder  von  schwarzer,,  selten  von  brauner  Farbe;  es  ist  
 schwerer  und  langsamer,,  als  im  Gebirge,,  wo  die  Rasse  klein,,  
 aber  stark  und  im Gange'  schnell  ist,,  so  dafs sie  vorgespannt gern  
 trottiren  und  die  steilsten  Gebirgwege  mit  Leichtigkeit  auf  
 und  ab  laufen.  Unter  den  Gebirgochsen  giebt  es  viele  gazellenfarbige, 
   und  diese  sind  gemeiniglich viel  zierlicher  von  Gestalt  
 und  Gliedern. 
 Schafe  giebt  es  in  der  Krym  von  dreyerley  Abarten.  
 Die  gemeinen  Schafe  in  der  Ebene  sind  von  mittelmäfsiger  
 Gröfse,  mehrentheils  weife oder  schwarz,,  seltener  grau ,  noch  
 seltener  braun.  Sie  haben,,  wie  alle  Krymische  Schafe,  einen  
 verlängerten  Schwanz ,  der  nur  bis:  auf  die  Hälfte  mit  Fett  länglich  
 gepolstert  ist,  und  dabey  gröbere'Wolle.-  Im  Winter werden  
 grofse  Herden davon  in  das Gebirge',  auf  dem Chersones  und  
 sonst  an  die  Seeküste  getrieben,  wo  der  Schneefall  geringe-ist,,