5• eine schone, auf der fünf ten Platte mitgetheilte Inschrift auf
weifsem Marmor, die sich auf die Ausbesserung der Festung zu
Zeiten des Kaisers Zeno bezieht, fand ich bey meinem Freunde
Habl i z l aufgehoben, die an dem einen Thurm befestigt gewesen
seyn soll. Eine andere eben daselbst gefundene Inschrift und
tte Monogrammen,, stellt die dr i t te Vignet te vor. Noch einige
andere unbedeutende Inschriften habe ich in Achtiar erhalten,
wo auch ein- schlechtes Basrelief, eine männliche Figur im Gewande
mit einer Rolle in der Hand vorstellend, mit einer Grabinschrift,
bey der Kirche verwahrt wird. Aus einer Lateinischen un-
vollkommenenSteinschrift, wovon nur eine Hälfte gefunden worden,.
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scheint zu erhellen, dafs auch die Genueser diesen Ort vormals
behauptet haben.
Dafs in dieser Stadt mehr Pracht, als in der alten geherrscht
haben müsse, beweist ein schöner, von daher gebrachter, aus grau-
weifsem Marmor wohlgearbeiteter Korinthischer Säulenkopf, vier
Spannen hoch, und drey im Durchmesser , den ich bey dem Vicead-
miral Pus tos chkin sah. Auch soll sonst viel gearbeiteter
Marmor in diesen Ruinen gefunden worden seyn, der aus dem
weifsen Meere her zu seyn scheint. Münzen von Gordianus,
AurelianusAurelius, Consbans, ja so gar von August, werden hier
nicht selten, so wohl in Silber, als Kupfer, seltner goldene gefunden.
Kupfermünzen mit einem Anker sind sehr gemein. Es
finden sich Scherben von weifsem, hell - und dunkelblauem
Emaille und von gemeinem Glase , welches durch die lange
Verwitterung lamellös geworden und alle Farben des Regenbogens
spielte. Es ist kein Zweifel, man würde noch jetzt viel
Merkwürdiges entdecken, wenn innerhalb der Stadtmauer,
besonders in dem grofsen Schutthaufen, der darin eine Art von
Hügel bildet, fleifsig darnach gegraben, und das Gegrabene nicht
verhehlt oder in unverständige Hände gebracht würde. Eine
schöne, wohl erhaltene Silbermünze aus diesen Ruinen ist auf
der fünf ten Pla t te abgebildet. Da ich in diesem Fache nicht
Kenner bin und fern von allen gelehrten Hülfsmitteln dieses
schreibe, so weifs: ich nicht., ob sie es verdiente; von edler
Kunst ist sie gewifs.
Der zwischen der in verschiedenen Defensions - Winkeln
gebogenen Stadtmauer und dem hier etwas erhöhten und steil abgebrochenen
kalkfelsigen Seeufer zu Folge, mag die Oberfläche der
Stadt wohl 70 bis 30000 Quadrat - Faden betragen. Man kann darauf
keinen Plan von Strafsen oder Häusern mehr unterscheiden,
weil Alles, durch das Ausbrechen der Quadersteine und Nacli-
graben , durch einander gestürzt, zerwühlt und bedeckt ist.
Bey einer so grofsen Bevölkerung, wie hier vorhanden gewesen
seyn mufs, scheint der Umfang der Stadt zu klein, um alle