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 der  ganzen  Insel.  In  diesem  Striche  haben  auch  recht  zwischen  
 diesem  Liman  und  dem  Kuban - Flusse,  die  so  genannten  Ne-  
 kras sof s ehen  Kasaken,   welche  aus  Donischen,  zu  den  
 Türken  übergegangenen  Rebellen  entstanden  und  noch  unter  
 Türkischer  Herrschaft  wohnhaft  sind,  in  verschiedenen  schönen  
 Dörfern  gewohnt,  bis  sie  bey  der  Einnahme  von  Taman  sich  
 weiter  südlich  gegen  Anape  zu  ziehen  gezwungen  waren.  Ihre  
 Dörfer  waren  auf  verschiedenen  Höhen  längs, dem  Kuban  angelegt, 
   hatten  die  fruchtbarsten  Wiesen  und.  Ackerländer  um  sich  
 und  genossen  der  herrlichsten  Aussicht  über  die  Arme  des  Kubans, 
   nach  dem  mit  Dörfern  und Waldungen  besetzten  Kaukasischen  
 Gebirge.  —  Verschiedene  Alterthümer  und  Inschriften  
 sollen  in  dieser  mittleren  Gegend  gefunden  worden  seyn.  |  In  
 den  Hügeln  längs  dem  Kubanskoi  Liman  werden,  im  Thone,  
 gröfse  und  kleine  Stücke  von Selenit  gefunden,  und. in  der  sonst  
 von  gedachten Kasaken  bewohnten Gegend  sind auch Bergöhlqnel-  
 len - anzutreffen,  in welchen  ein  flüssigeres  und  reineres  BergöhL  
 gesammelt  wird.  Die  Kasaken  pflegten  in  diese.Brunnen  Fässer  
 mit  durchlöcherten Boden  einzusetzen,  um  dieses Öhl desto reiner  
 abschöpfen  zu  können.  ,.Es  dürfte  von  diesem  mittleren  Striche  
 der  Insel  noch mehr  Denkwürdiges  zu  'sagen  seyn,  .allein  die  
 Kürze  der  Zeit  und  die  Unsicherheit  der  Gegend  verhinderten  
 mich  selbige  zu  durchreisen. 
 Desto  fleifsiger  habe  ich  mich  in  dem  Striche,  der  längs  
 dem  Tamanskoi   Sal iv  hin,  und  zwischen  selbigem  und dem  
 Temrukskoi   Liman*)   durchgeht,  und  in  dem  nördlichen  
 Winkel  der  Insel,  die  gegen  die  Severnaja-Kossa  liegt,  umgesehen. 
 Die  nächste  Merkwürdigkeit  in  diesem  Striche  ist,  wenn  
 man  von  der  Stadt  Taman  ab fährt,  das  Häuschen,  welches,  
 auf  Befehl  der  Höchs t sel igen  M o w a r c  hi  i s  ,  zwischen  
 den  Sandhöhen  südlich  von  der  Stadt,  bey  einem  Brunnen,  
 zur  Aufbewahrung  eines  merkwürdigen  Marmarsteines  mit  einer  
 alten,  Russischen  Inschrift,  erbaut  worden  ist.  Der  Stein,  
 dessen  Entdeckung  und  Erhaltung  einem  Major  von  Ro s e n berg  
 verdankt  werden  mufs,  ward  bey  einer  Caserne  des  in  
 Taman  stehenden  Jäger-Bataillons  gefunden,  wo  man  ihn  zur  
 Stufe  unter  der  Hausthür  gebraucht  hatte.  Der  nunmehrige  
 Vice-Admiral  Pustoschkin,  welcher  eben  damals  mit  Fahrzeugen  
 dahin  beordert  war,  nahm  ihn  mit  sich  nach  Nikolaef,  
 von  wo  er,  auf  kaiserlichen  Befehl,  als  ein  historisches  Monument, 
   wieder  nach  den  Ort  der  Entdeckung  zurück  gebracht  
 und  zur  Aufbewahrung  in  gedachtes  Häuschen  gelegt  worden  
 ist.  Er  besteht  aus  weifsem  Marmor,  ist  drey  Arschinen  und  
 drey  Werschock  lang,  an  der  untern  Seite  und  an  den  Kanten 
 *)  Den  T em ru k s k o i  netinen  die  Tschernomorskischen  Kasaken  auch  Af>  
 tom ie k o i  L im an :  ein  Name,  der  vermuthlich  aus  dem  Tatarischen 
 Ak - Ton gis  entstanden  ist. 
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