Einwohner enthalten zu haben. Ein grofser Theil mufste wohl
aufser der Stadt auf ihren abgetheilten Ländereyen wohnen und
Verkehr haben. Man sieht auch um die Stadt verschiedene Höhlen
in Absätzen des Kalkflötzes, in welchen vielleicht das Seevollt
ankommender Schiffe seine Wohnungen fand.
Dafs ' die Stadt durch Wasserleitungen mit Wasser versorgt
wurde, beweist ein nicht völlig eine Werst davon befindliches
Gebäude, welches achteckig gewesen und jetzt ganz
zerstört ist. In einem Winkel desselben kann man sich durch
eine Öffnung ungefähr fünf Arschinen hinunter lassen und findet
da einen ganz schmalen, gegen Osten auf 15 Faden führenden
Gang, an dessen Ende in einer Art von (einige Fufs tiefen)
Brunnen ein reines Wasser quillt, welches in den Gang
überfliefst und sich verliert. Hinter diesem Brunnen zeigen
sich noch zwey Gänge, wovon der eine ganz verstürzt ist, der
andere aber weiter fortsetzt. Alles scheint anzuzeigen, dafs
dieses Überbleibsel einer ruinirten, unterirdischen Wasserleitung
sind.
Aufser den häufigen, grofse viereckige oder längliche
Felder einschliefsenden, ganz verfallenen Mauern, deren Steinbrocken
überall wie mit Fleifs aus einander geworfen sind, und
die den gröfsten Theil des Chersones einnehmen, auch zuweilen
Strafsen bilden, und dabey an einigen Stellen mehrere Reihen
kleiner Fächer, wie ich vorhin in dem alten Cherson erwähnt
habe, auch vollkommen von eben denselben Dimensionen
machen, als ob da Colonie - Dörfer gestanden hätten —
findet man über den ganzen Chersones einzeln zerstreute, aus
grofsen Werkstücken angelegte Gebäude, die vielleicht Thürtne,
zur Zuflucht und Sicherheit der Landbewohner bey Überfällen
der Tauro - Scyten gewesen waren. Am häufigsten sind selbige
von der Stadt abwärts, zwischen dem nach Balaklawa führenden
Wege und den schönen Quellthälern, wo die Meiereyen
der Admirale Bustoschl tin und Us chakof angelegt sind.
Ich habe deren, zwischen dem so genannten Tractir-Hause am
Balaklawischen Wege und dem Uschakofschen Meierhofe in einer
Ausbreitung, von vier Wersten nord - und südwärts, und
zwey Wersten Ost und .West, wenigstens dreyzehn gezahlt,
und mehrete andere befinden sich nahe in dem Raume von etwa
anderthalb Quadrat - Wersten, um den am Balaklawischen
Wege südlich gelegenen Brunnen, beysammen. Die meisten
sind viereckig, 12 bis 1$ Arschinen ins Quadrat, auch zuweilen
mit 2 kürzern Seiten. Nicht alle haben auf einer Seite einen
Eingang. Bey den meisten ist nur noch eine Reihe der
grofsen Quader übrig, woraus sie erbaut waren, und die oft
zwey Arschinen breit und dick sind. An einigen findet man
jedoch noch zwey, auch wohl drey Reihen solcher Quader über
einander. Viele stofsen an die oft erwähnten Quadrate von
Feldinauern, oder es laufen auch von selbigen Mauerschutte
ins Feld. Gleich über Pustoschkins Meierliofe auf einem Hügel,
habe ich ein regulär viereckiges, zwölf Arschinen grofses Fundament
aus grofsen Quadern, mit einem Eingänge gegen Westen,
bemerkt, welches mit dem Fundamente einer andern,
niedriger gelegenen Mauer umgeben war, deren zwey Seiten 30
und die zwey andern 32 Arschinen lang, und das kleine Quadrat