und von allen Seiten so sehr ins Auge fällt, dafs ich denselben
für das vom Strabo, als ein Grab, erwähnte Monumentum.
Satyr i zu halten geneigt bin.
Die Tataren nennen diesen Berg K u u k -Ob o (den blauen
Hügel) und die Tschernomorslrischen Kasaken, welche ihm seit
dem erfolgten Feuer und Schlammausbruche, für einen Schornstein
der Hölle halten, haben ihm den Namen P r e k 1 a g e g eben.
Er liegt mitten auf der breiten, eckigen Landzunge, welche
den innern Tamanischen Busen bilden hilft, ziemlich nordost-
wärts von der Stadt Taman, und Jenikale fast gegen über in
Osten, einen Strich südwärts. Seine Gesalt gleicht (wie das un-
~Vignette ten auf der zwö l f t en Vignet te von Jenikale aus gezeichnete
*2. profil desselben zeigt) einem ausgebreiteten, gleichsam hingegossenen
Kornhaufen, der gegen Norden mit einem niedrigeren
abnehmenden Rücken verlängert ist und über der Seefläche
etwa acht und dreyfsig .Faden senkrecht erhöht seyjn mag. Der
Umfang des Hügels am Fufse beträgt drey Werste und drey
hundert Faden und seine Entfernung vom Tamanischen Busen
ungefähr zwey Werste und hundert und zwanzig Faden von
Jenikale, in gerader Linie etwan vierzehn Werste. Vor dem
aus diesem Berge erfolgten Schlammausbruche hatte derselbe,
.nach dem Zeugnisse eines Hirten, der oft darauf gewesen, mitten
auf seinem Gipfel eine mehr als drey Arschinen (einen Faden)
weite und eine Arschine tiefe Grube, in welcher sich bey feuchter
Jahreszeit mehr als eine Spanne tief gutes, trinkbares Wasser
'*) Bey den Klein-Russen"ist dieses der Name der Hülle.
sammlete, und um welche einige Schilfhalmen, und auf dem
ganzen Scheitel des Hügels hohes Gras zu sehen war; wie denn
auch nach dem Ausbruche dieses Gras, bis dicht an den übergeflossenen
Schlamm ganz unversehrt war, zum Beweise dafs dieser
Schlamm, wie bey den andern Schlünden, nicht heifs aus dem
Innern des Berges gekommen sey. Gedachte Grube und der mit
Steinbrocken vermischte Lehmboden, der die alte Oberfläche des
Hügels ausmacht, scheint es wahrscheinlich zu machen, dafs
derselbe schon vor uralten Zeiten dergleichen Ausbrüche gemacht,
ja vielleicht sieh dadurch gebildet habe.
Gerade als ich im Jahre 179^. das erste Mal in der Krym
war, trug sich an diesem Hügel eine merkwürdige Naturbegebenheit
zu, welche zur Erläuterung der vielen alten und neuen,
grofsen und kleinen Schlammvulkane *) am allermeisten dienen
*) Über ähnliche Schlammquellen bey B aku hönnen des verstorbenen verdienstvollen
Etatsraths';M ü ll e r Sammlungen R u s s is c h e r G e s
ch ich te V I I B a n d , S. 337. 333. aus S o im o n o fs Beschreibung,
ingleichen K äm p fe r s Amoenitates exoticae p. 283 nachgelesen werden.
Dafs auch hier, wie es von den Tamanischen wahrscheinlich ist,
ein ausgebrannter Kohlenschiefer, und die darüber einsinkenden Lagen
diese Wirkung hervor bringen, ist aus den bey Baku auf drey und
vierthalb Faden Tiefe in der benachbarten See versenkten Mauern und
Thürmen (M ü lle r am an gef. Orte, S. 4 14 ) klar, und die feuerfangenden
Ausdünstungen und BefgÖhlquellen der ganzen Halbinsel von
Baku , deuten ganz unwiderleglich auf die daselbst in der Tiefe noch
brennenden Kohlen'schichten. Hierher - gehört auch noch der Schlamm-
Vulkan M ak u b a in Sicilien, wovon mehrere Reisende Nachricht gegeben
haben.