überhaupt die höchsten und steilsten Berge, besonders im westlichen
Tlieile des Gebirges, und dessen hohen Felsenhranz und
Felsenspitzen, so wie auch den gröfsten Theil des hohen Berges
Tschatirdagh aus. Er ist bald grau, von ganz feinem Gefüge,
mit ocherfarbigen, oder bolusrothen Klüften, oft mit Spathadern
durchzogen, und kann dann zum Theil als Marmor verarbeitet
werden; bald ist er ein wahrer Stinkstein, den man
theils von eben dem marmorartigen Bruche, theils schwärzlich,
mit mehr erdhaftem oder schuppigem Bruche antrifft. Von Versteinerungen
findet man darin sehr selten kenntliche Spuren,
und dieses sind mehrentheils ganz veränderte Koralliten. Er
ist überall von gfofser Härte, aber rissig, und wo er kahl
am Tage liegt, welches bey unzähligen Bergen der Fall ist,
da zerschellert er durch Frost und Witterung nach und nach zu
einem groben Grand und erzeugt einen gelben Mergel, in welchem
die Gebirgpflanzen gern . wachsen. Wo das Gebirge sich ver-
flächet, liegen dessen Lagen oft schwebend und dem Horizonte
sich nähernd, und zuweilen (wie eben bey Tschorguna und
an mehr Orten) sieht man sie deutlich nach der Gestalt der
Berge und Höhen, die er ausmaeht, gekrümmt, oder wogig
geschwungen. Ein gewöhntes Auge kann ziemlich deutlich
von fern die Berge unterscheiden, die aus dieser Felsart,
welche die Tataren K ü ü k - t a s c h (den blauen Fels) nennen,
bestehen .(Man sehe diesechste Vigne t te und sechs zehnte
Pla t te) . Kaum jemals sieht man ihn in schmalen Lagen zwischen
den Schieferarten liegen, sondern er macht immer mit
seinen mächtigen Schichten grofse, stumpfe und kahlfelsige
Berge aus, von deren Bildung die achte und sechs-
zehnte Platte , besonders aber die se chst e Vignet te
eine Idee geben können, und die fast immer südwärts am höchsten
und steil abgesetzt sind; auch, wenn sie Lagen zeigen, selbige
immer nord - oder nordwestwärts, unter einer dem halben
Rechtwinkel sich nähernden Neigung sinkend darstellen.
Oben habe ich bereits bemerkt, dafs sich der jüngere Kalkflötz
unmittelbar, oder mit Sandsteinlagen, auf denselben anlegt,
so wie er es auch auf die andern altern Lagen thut.
Mit diesem Kalkfelsen, der in Tauriens höherm Gebirge
fast die allgemeinste Felsart ist, und auch zuweilen in Wacken
vorkommt, die aus Brocken voriger Zerstörung wieder zusammen
gesintert sind, wechseln am meisten d ie thonig en
Flöt z lagen ab, welche gleichfalls einen grofsen Theil der
Masse des altern Gebirges ausmachen helfen. Da der Hauptstrich
aller Flötzlagen dieses Gebirges zwischen O. und SO. und
NW. und West liegt, welche Richtung mancherley verschiedene
Winkel mit der Seekante macht, so erscheinen die Lagen
an der See alle im Durchschnitte und zeigen in den Wasserschluchten
ihre Profile auf das deutlichste. Der Hauptbestand-
theil dieser T h o n f lö t z e , die im östlichem Theile des Gebirges
fast immer, im westlichen seltener, salzhaft sind und
zwar mit Bittersalz auswittern, ist ein grauer oder schwärzlicher,
mehr oder weniger verhärtender, von der Feuchtigkeit
in lauter Schuppen und eckige Trümmerchen zerspringender,
mit Säuern nicht brausender, magerer Schie fe r thon. Dessen
Schichten, die von einigen Zollen bis auf einige Fufs ja