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 Metsc l i e t ,   nächst  der  zu  KafFa,  die  gröfste  in  der  Krym  und  
 nach  eben  dem  Modell  gebaut,  der  Stadt  zur  Zierde.  Ihr  Dom  
 hat  achtzehn  Ellen  im Durchschnitte,  aut' jeder  Seite befinden sich  
 drey  und  zwey  Kuppeln  auf  den  Ecken  der  vordem  Fassade.  
 Sie  ist  etwas  mehr  geziert,  als  die  zu  KafFa  und  hatte  ebenfalls  
 zwey  hohe  Thürme,  wovon  der  eine  schon  längst,  der  andere  
 erst  neulich,  durch  heftige  Windstöfse  umgeworfen  worden  
 und  keiner  von  beyden  wieder  hergestellt  ist.  Aufserdem  hat  
 der  Ort  zwey  gewölbte  Bäder,  nach  Tatarischer  Art  eilf  partim  
 culäre  und  sechs  der  Krone  gehörige-  Kauf -  und  Gasthäuser  
 (Chan) ,   212  particuläre  und  m   der  Krone  gehörige  Buden,  
 24  Caffeehäuser,  18  Bäckereyen,  25  Böttcher  und  Zimmerhütten, 
   45  Magazine,  6  Gerbereien,  10  Filz werkstätte,  25  Schenken  
 und  Brauereyen  wo  Busa  gebraut  wird,  eine  Armenische  
 Kirche  und  eine  Griechische  Capelle,  eine  Synagoge  und  zwey  
 Judenschulen,  650  Tatarische  und  58  Griechische  und  Armenische, 
   240  Jüdische  Häuser,  worin  überhaupt  1900  männliche  
 und  1815  weibliche  Tataren,  515  männliche  und  380  weibliche  
 Juden  wohnen.  Die  sehr  verfallene  Stadtmauer  war  
 mit  viereckigen  Thürmen  versehen.  Am  westlichen  und  östlichen  
 Ende  der  Stadt  sind  viele  theils  horizontale  Mühlen  im  
 Gange,  deren  Zahl,  mit  den  unterirrdischen  Pferdemühlen  sich  
 auf  34  beläuft.  Die  Mühlen  mit  perpendikulären  Windflügeln  
 haben  deren  oft  sechs  bis  sieben,  und  sind  zum  Theil  auch  
 untermauert.  Am Westende  befindet  sich  auch,  hart  am Strande,  
 die  Quarantäne  deren  Gebäude  aber  noch  nicht  erbaut  sind.  Die 
 Rhede  von  Koslof  ist  gegen  alle  Stürme  aus  drey  Weitgehenden  
 offen  und  nur  an  der  Nordseite  durch  das  Land  
 und  die  Stadt  bedeckt.  Es  geschieht  nur  gar  zu  oft,  dafs  die  
 hier  liegenden  Schiffe  durch  diese  Stürme  auf  den  Strand  gesetzt  
 und  zertrümmert  werden.  Es  wäre  daher  für  den  starken  Handel, 
   der  hier  getrieben  wird,  gar  sehr  zu  wünschen,  dafs  
 durch  Anlegung  eines  Seedammes,  der  auf  der  Bank am  westlichen  
 Ende  der  Bucht  bey  der  Quarantäne,  wo  von  sieben  bis  
 zehn  Fufs  Tiefe  ist,  gut  anzubringen wäre,  ein kleiner  sicherer  
 Hafen  eingerichtet  würde,  wo  die  Schiffe ohne  Gefahr  ihre  Quarantäne  
 halten  könnten.  In  dessen  Ermangelung  sind  zuweilen  
 in  einem  Jahre  so  viel  Fahrzeuge  verunglückt,  dafs  Niemand  
 mehr  Assekuranz  nach  den  Häfen  des  schwarzen  Meeres  zeichnen  
 wollte,  zum  grofsen Abbruche  des Handels,  der  inKoslof von  
 der  ganzen  Krym  der  stärkste  ist  und  stets  War.  Im  Jahre  1795  
 waren  hier  zum  Beyspiel  176  SchifFe  mit  Korn,  Salz  und  Leder  
 befrachtet  worden  und  die  nahe  Zufuhr  der  Nogaier  und  
 vom  Dnepr  giebt  hier  zum  Kornliandel  die  vorzüglichste  Bequemlichkeit. 
   —   Die  hiesigen  Gerbereyen  verdienten  auch  vervielfältigt  
 zu  werden,  um  die  Ausfuhre  der-Leder  zu  befördern;  
 die  vorhandenen  verfertigen  auch  Sohlleder,  wozu  hauptsächlich  
 die  aus  dem  Arcliipelag  kommenden  Eicheln  und  Kuppeln  
 von  Quercus  Aegilops  (Balamut   genannt)  gebraucht werden. 
 Die  Stadt  erhielt  sonst  ihr  Wasser  durch  Röhren,  die  
 aus  einem,  in  einiger  Entfernung  von  der  Mauer  angelegten  
 Wasserbehälter  unterhalten  wurden,  und  in  diesen  wurde  das  
 Wasser  durch  eine  beständig  arbeitende  Pferdekunst,  aus  einem