D e n 16ten Junius 1794 setzl:e ich meine Reise gegen die Se-
wernaja - Ko s sa fort, um den neu entstandenen Schlamm-
Vulkan zu besuchen, und dann über den Bosphor zurück zu
,kehren.
Der Weg geht von den vorbeschriebenen Grabhügeln um
den östlichten Einbusen des T aman s k o iS a l i v , durch eine
sandige, theils mit Grabhügeln, theils mit zusammen gewehe-
ten steilen Sandschollen (Kut s chugur i ) besetzte Niedrigung.
Man passirt recht am Winkel des innersten Busens einen be-
sondern alten Wall, der an seiner Grundlage über zehn Faden
breit ist, sich fast eine Werst von der See, von Westen nach
Osten, in gerader Linie über die Fläche erstreckt, drey deutliche
Durchfahrten und bey den Durchfahrten gleichsam Bonne-
ten hat, und sich endlich auf der Fläche, ohne die Anhöhen
zu erreichen, mit einem Hügel endigt. An der Südseite hat
dieser Wall einen breiten, flachen, salzig feuchten Graben;,
an der andern Seite aber sind einige Vertiefungen, aus welchen
man Erde zum Aufschütten des Walles genommen zu haben
scheint.
Hinter dieser Linie kommt man nach und nach auf flache
sehr kräuterreiche Höhen, auf welchen man eine auf den Trümmern
des Dorfes T s c h o k r a k -K o i gebauete Meierey, mit einem
guten, frischen Quellwasser, welches durch einen thoni-
gen Graben nordwärts abfliefst, erreicht. Etwas weiter liegen,
auf der hohen Fläche, viele mit grofsen, platten Kalk - und
Sandschiefer - Stücken, die auf der Kante in länglichem Vierecke
stehen, umsetzte, bald O. und W., bald N. und S. sich erstreckende,
unordentlich zerstreute Gräber, die nicht Tatarisch,
sondern vielleicht Tscherkessischen Ursprunges sind. Auch ein
Paar mehr als einen Faden hohe, schmale Grabsäulen, nehmen
-sich darunter aus. Alles glich den bey T o k lu k beschriebenen
Gräbern.
Etwa achtzehn Werste von dem grofsen Grabgewölbe erreicht
man die auf einem andern zerstörten Dorfplatze errichtete
Meierey des Kosaken Lieutenants Stank ewi t s c l i , die nur sechs
Werste von dem Schlamm-Vulkane liegt, der auf dem der Stadt
Taman gegen über liegenden, breiten Landecke seine Lage hat