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 sparsamer  in  Sudagh.   Die Trauben  sind  zwarnicht sehr  
 grofs,  ja  "viele  bestehen  nur  aus  zehn  bis  zwanzig  Weinbeeren', 
   und  die  gröfsten  sind  nicht  über  eine  Spanne  
 lang,  aber  ihre ziemlich dicht stehenden,  ganz tugeirunden  
 Beeren  sind  an  Gröfse  einer  wälschen  Nufs  gleich,  bleich  
 gelbgrünlich,  mit  hreideweifsem  Reife  überzogen  und  
 bey  voller  Reife  am  Ende  etwas  braun sprenltlich.  Ihr  
 Fleisch  ist  so  hart,  und  mit  der Haut  so  verwachsen,  wie  
 am  Schabasch;,  sie  reift  aber  weit  früher,  ist  schon  im  
 August  efsbar  und  pflegt  im  September  sehr  von  den  
 Wespen  angefressen  zu  werden  und  zu  faulen.  Ihr  Geschmack  
 ist  süfslich  und  angenehm,  doch  etwas  wässerig.  
 Die  Reben  haben  eine  gelbbraune  Farbe.  Die  Blätter  
 sind  ziemlich  grofs,  auf  beyden  Seiten  glatt,  tief  und  
 weit  eingeschnitten,,  etwas  stumpfer  gesägt,  wie  am  gemeinen  
 Schabasch,  und  werden  im  Trocknen  gelb. 
 Von  rothen  und  schwarzen  Trauben  ist  in  der Krym  
 überhaupt  weder  die  Verschiedenheit  der  Sorten,  noch  die  
 Menge  der  Pflanzungen  ansehnlich.  Der  rothe  Sudaghsche  Wein  
 mufs  auch  unstreitig  dem  weifsen  weit  nachstehen,  und  ob  er  
 gleich,  in  guten  Jahren,  dem  Erlauer,  auch  wohl  dem  Roque-  
 maure  einiger Mafsen  ähnlich  wird,  so  ist  er  doch  von  keiner  
 rechten  Haltbarkeit,  säuert  bald  und  hat  nicht  das  rechte  Feuer,  
 entweder weil  uns  die  guten Traubensorten  fehlen  und  das  Clima  
 nicht günstig genug  ist,  oder weil  wir  den  rothen Wein  zu gähren 
 nicht  recht  verstehen.  Die  beste  Traube  für  rothen  Wein,  die  
 wir  haben,  und  die  vermehrt  zu  werden  verdiente,  ist: 
 14)  Ta t le -Ka ra   Jsjum  (die süfse schwarze Traube),  welche  
 in  den  Sudaghschen  Gärten  in  geringer  Menge,  stellenweise  
 gefunden  wird.  Sie  hat  braune,  harke  Reben,  ein  
 stark  geadertes,  wenig  geschlitztes  Blatt,  dessen  Hauptnerven  
 rund  Stiele  oben  und  unten  purpurröthlich  sind,  
 und  welches  an  der  untern  Seite  nicht  weifse  Wolle,  
 sondern  eine  zarte,  daunartige  Rauhigkeit  zeigt.  Es  wird  
 Trocknen braun und nichtroth.  Die Trauben  sind grofs,  
 zweigicht  und  locker,  und  die  schwarzen  Beeren  daran  
 zart  von  Haut,  oval  und  leicht  abfallend,  von  Geschmack  
 a n g e n e h m   und  süfs  und  voll  Saft,  der  zwar  frisch  keine  
 Rothe  hat,  aber  sie  durch  die  Gährung  und  in  faulen  
 Beeren stark  entwickelt.  Es  scheint  die  Burgunder  Traube  
 zu  seyn.  —  Viel  gemeiner  ist 
 15)  Kara  - Jsjum  (der  schwarze  Wein),'  die  so  genannte  
 Mühl r ebe.   Sie  wuchert  mit  grofsen  und  starken  roth-  
 braunen  Ranken,  ist  leicht  abzulegen und hat dunkelgrüne,  
 genetzte,  grofse,  unten  ganz weifswollige  Blätter,  mit  geringen  
 oder  ganz  unmerklichen  Einschnitten,  welche  im  
 Herbste,  vor  dem Abfallen,  ganz  dunkelroth werden.  Die  
 Traube  ist  grofs,  dicht  gedrungen,  und  besteht  aus  fast  
 ganz  runden,  schwarzen,  in  feuchten  Jahren  ziemlich  
 grofsen  und  festhäutigen  Beeren,  welche  gut  zu  essen  
 sind,  aber  zu  wenig  Zuckriges  und Stechendes  haben,  um  
 guten  Wein  zu  geben.  Der  Most  davon  ist  überaus