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 Thei les   des  südl ichen  Gebirges  
 der  Krym. 
 D e n   Ts ch a t y rd a gh   bereiste  ich  im  May  von  Akmetschet  
 aus,  welches  von  diesem  Berge  in  gerader  Linie  nicht  viel  über  
 zwanzig Werste  entfernt  ist. 
 Das  jüngere,  weifse  Kalkgebirge,  welches  sich  am  B e i heft  
 bis  Alb a t ,   -und  am  Katschaflusse  in  der  Breite  bis  
 Bija  -  Sala  erstreckt,  liegt  zwischen  den  Flüfsen  Sal g ir   
 .und  Alma weniger  breit  an  das  ältere Gebirge,  kommt  aber  dem 
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 Ts cha tyrdagh,   der  zu  diesen  altern  Gebirgen  gehört,  wegen  
 dessen  nördlichem Lage,  viel  näher,  und  hört  vom  nördlichen  
 Fufse  desselben  kaum  in  der  Entfernung  von  zehn  Wersten  
 auf.  Dieser  Berg,  der  höchste  und  auf  der  Ebene  am-meisten  
 sichtbare  in  der  Krym,  ist  nämlich  von  Akmetschet  in  
 gerader  Linie,  mit  seinem  Fufse,  kaum  zwanzig  Werste  entfernt, 
   und  etwa  zehn  Werste  von  oben  genannter  Stadt  hören  
 die  weifsen  Kalkgebirge  auf.  Zwischen  dem  .Salgir  und  Ka-  
 rassu  sind  diese  Kalkgebirge  zwar mehr  ausgebreitet,  aber  auch  
 flacher  und  weniger  zerrissen,  so  dafs  aus  dieser  Gegend  der  
 Tschatyrdagh  fast  überall,  nebst  dem  ganzen  östlichen  Theile  
 des  höhern  Gebirges,  von  Temirdschi  bis  Sudak,  frey  zu  sehen  
 ist.  —   Noch  sichtbarer  ist  dieser  Berg  an  der  Seeseite,  wo  ihn  
 nichts  bedeckt,  weil  er  steil  gegen  das  Thal  von  Aluschta  abfällt. 
   Es  ist  daher  kein  Wunder,  dafs  ihn  die  Griechischen  
 Seefahrer  vor  Alters  besonders  .bemerkt  und,  nach  St rabo,   mit  
 dem  Namen  Trapezus   (der Tisch)  belegt  haben. 
 Der  Weg  nach  dem  Ts cha ty rda gh  geht  von  Akmetschet  
 den  Sa lgi r   hinauf,  nach  Sultan - Mamut ,   dem  Sitze  
 des  würdigsten  und  reichsten  Staatsraths  unter  dem  Tatarischen  
 Adel,  Ba t y r -Ag a ,   von  der  Familie  Oira t ,  bey  welchem  alle  
 Reisende,  die  den  Berg  besteigen  wollen,  Gastfreundschaft,  
 Wegweiser  und  Pferde  finden.  Die  Gegend,  durch  welche  man  
 dahin  reiset,  ist  zwischen  mäfsigen  Kalkbergen  angenehm  und  
 zeigt  hin  und  wieder  die  angenehmsten  Landschaften.  Die  Bergseiten  
 sind  wohl  bedeckt  und  kräuterreich,  an  vielen  Stellen  
 Ackerland  für  die  zahlreichen  am  Salgir  herauf  zu 
 P ^ i u s   H,  ar  B- A  a