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 geschieden  und  setzen  reichlich  Salz  ah,  welches  aher wegen  der  
 Entfernung  von  der  Koslofischen  Rhede  zum Theil  nicht genützt  
 wird.  Der  See  Kenegefs   trocknet  fast  alle  Jahre  .völlig  aus. 
 Im  Bezitke  von  P e r e k op  befinden  sich  die  wichtigsten  
 und  einträglichsten  Salzseen,  aus  welchen  die  Statthalterschaften  
 Neureufsen,  Kleinreufsen,  Charkof  und Weifsreufsen  sich hauptsächlich  
 mit Salze  versorgen.  Die  beyden  wichtigsten  dieser nahe  
 bey  einander  gelegenen  Seen  sind  der  so  genannte  al t e   See  
 (Staroe  os.er.o)  und  der  rothe  See  (Krasnoe  osero).  Jener  
 liegt  achtzehn Werste  von Perekop *  hat  eine  längliche  Figur  und  
 ungefähr  fünfzehn  Werste  im  Umfange;  der  andre  ist  nur  zwey  
 Werste  davon  entfernt,  ist  ebenfalls  länglich  mit  vielen  Busen  
 am  südlichen  Ende,  und  hat  auf  vier  und  zwanzig  Werste  im  
 Umkreise.  Bey de  liegen  ziemlich  weit  von  der  See,  mitten  auf  
 der Landenge,  die  den  Siwasch  vom  schwarzen  Meere  absondert, 
   und  beyde  haben  zum  Theil  erhöhte,  lehmige  Ufer;  aus  
 ihrer  Lage  und  dem  Zuge  der  Gründe  aber  erhellet  deutlich,  
 dafs  sie  vormals mit  dem Meere Gemeinschaft  gehabt  haben,  und  
 dafs  die  Krym  einstmals  eine  Insel  gewesen  sey.  Aus  diesen  
 beyden  Seen  sind  in  guten  Jahren  oft  zwey  und  mehr,  ja  bis  
 achthundert  „tausend  Pud  Salz  aufs  Trockene  gebracht  worden.  
 In  regnerischen  Jahren  aber  setzt  sich  im  alten  See  zuweilen  nur  
 wenig  oder  auch  sehr  spät  im Sommer  Salz  an,  weil  viele  süfse  
 Quellen  in  selbigen  fallen,  und  im  rothen  See  kommt  in  
 manchen  Jahren  gar  kein Salz  zum  Anschüsse  wie  im  Jahre  1780  
 und  1795-  der  Fall  war.  In  dem  ausgebrochenen  Salze  werden  
 mitunter  Würfel  von  kristallhellem,  reinem  Salze  gefunden, 
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 wie  sie  im  Uezkischen  Steinsalze  Vorkommen.  Der  Grund  bey-  
 der  Seen  ist  hart,  so  dafs  man  mit  den  schweren  Ochsenfuhren  
 hinein  fahren  und  das  Salz  aufladen  kann.  Es  wird  aber  gemeiniglich  
 kaum  der  dritte  oder  vierte  Theil  davon  heraus  gebracht,  
 und  theils  frisch  verführt,  theils  in  Vorrathshaufen  auf  der  
 freyen  Steppe  zusammen  geschlagen,  da  es  sich  dann  freylich  
 mit  Staub  und  Sand  verunreinigt.  Eine  grofse,  Kleinreussische  
 Fuhre,  mit  zwey  starken  Ochsen  bespannt,  zahlt  für  so  viel  
 Salz,  als  sie  in  den  Seen  laden  und  durch  die  Perekopsclie  
 Pforte  bringen  kann,  welches  auf  ungefähr  neunzig  Pud  gerechnet  
 wird,  zehn  Rubel;  hingegen  wird  von  dem  trocknen  Salze  
 (Wagowaja  Sol l)  aus  den  Magazinhaufen,  die  Fuhre  nur  zu  
 siebzig  Pud  gerechnet  und  eben  so  theuer  bezahlt.  Pudweise  
 wird  das  Salz  zu  zehn  Kopeken  abgelassen.  Aus  den  Koslof-  
 schen  Salzseen  wird  den  Anatolischen  Salzschiffen  das  Ki l lo  
 (zwey  Pud  und  zehn  Pfund)  zu  vierzehn  Kopeken  verkauft.  
 Das  Salz  wird  theils  .von  den  Fuhrleuten  selbst,  theils  durch  
 gemiethete  freye  Arbeitsleute  aus  den  Seen  gebracht,  wozu  sich  
 auch  die  Tataren  der  benachbarten  Dörfer  gebrauchen  lassen,  
 und  man  zahlt  für  diese  Arbeit  zu  zwey  Kopeken  aufs  Pud,  
 welches  auch  wohl  in  Salz  bezahlt  wird.  Sonst  ward  der  Verkauf  
 durch  ein  Mitglied  des  Cameralhofes,  und  dessen  Unterbediente  
 besorgt  und  mehrere  haben  sich  bey  diesem  fetten  Posten  
 in  wenig  Jahren  ansehnliche  Reichthümer  erworben.  Die  Krone  
 zog  zuletzt  ungefähr  die  Häl f te   der jenigen  Einkünf te ,   
 welche  der  Pacht  aller  Salzseen  jetzt  beträgt,  der  seit  dem  Jahre  
 1797  auf  280,000  Rubel  gesetzt  ist.