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 mehr,  als  der Weitzen  aus.  Die  Tataren  säen  
 weniger  reinen  Rocken,  als  Weitzen,  weil  sie  zu  ihrem  
 eignen  Hausgebrauche  am  liebsten  das  Mengelkorn  
 (T s c h aw d a r  und  T s c h a lm a ly k )   säen,  unter  einander  
 dreschen  und  verbrauchen»  Nur  zum  Verkaufe  wird  reiner  
 . Weitzen  und  Rocken  gesäet,  weil  aber  auf  den  
 Tennen  gemeiniglich  mehrere  Getreidearten  unter  einander  
 kommen,  so  wird  die  Saat  nach  einiger  Zeit,  wenn  
 sie  zu  unrein  geworden,  durch  Einkauf  reines  Getreides  
 ersetzt»  In  gemengten  Saaten  bemerkt  man,  dafs  nach  
 und  nach  der Weitzen  die Oberhand  gewinnt.  Dieses  entsteht  
 vermuthlich  von  der  ungleichen  Zeit  des  Reifens,  
 da  vom;  Rocken,  der  da  früher  reift,  mehr  Körner  aus-  
 fallen»  Einige  Landwirthe  haben  sich  daher  eingebildet,  
 dafs  sich  der Rocken  in Weitzen  verwandle.  Es  geschieht  
 auch  wohl,  dafs  reiner  Rocken  auf  einen  Acker  gesäet  
 wird,  wo  das  Jahr  zuvor Weitzen  gesäet  war,  und  wegen  
 der  Dürre  nicht  aufgegangen  ist,  da  denn  die  Rockensaat, 
   mit  dem  nun  erst  aufgehenden  Weitzen  auf  die  
 Hälfte  vermischt  erscheint.  Vermuthlich  ist  auf  solche  
 Art  zuerst  der  Gebrauch  des  Mengelkorns  bey  den  Tataren  
 entstanden» 
 6)  Sommer-Rocken  (J a s lyk  - A r y s ch )   wird  im  März,  so  
 früh  als  es  thunlich  ist,  gesäet,  und  geräth  bey  dürren  
 Jahren  schlecht,  trägt  auch  bey  guten  Jahren  weniger,  
 als  der Winterrocken  aus,  wefswegen  man ihn wenig  baut. 
 7)  Gemeine  Wintergerste  (K u s in k - ,A rp ä )   wird  mit  dem  
 andern  Wintergetreide  zu  einer  Zeit,  auf  geringem  Acker  
 gesäet ,;mnd  reift  im  Junius.  Sie  scheffelt  mehr  als  Rocken  
 und  Weitzen,  obgleich  sie  im  Grunde  nicht  so  viel  
 Körner  giebt.  In  einigen  Gegenden  gedeihet  sie  auch  
 zeitig,  im  Frühlinge  gesäet',  besonders  im  Gebirge,  trägt  
 aber  dann  weniger  aus. 
 8)  Zweyzeilige  oder  Sommergerste  (J a s ly k -A rp ä )   wird  
 hauptsächlich  in  der  Ebene,  nach  dem  Weitzen,  so;  früh  
 als  möglich  gesäet,  und  giebt  das  zehnte  und  zwanzigste  
 Korn. 
 9)  Haber  (Jul aw)  wird  in  der  Krym  wenig,  und  nur  in  
 den  Ebenen  am  Siwasch  und  um  das  Asofscke  Meer  gesäet, 
   giebt  eine  geringe  Ernte  und  mehrentheils  taube  
 oder  sehr  leichte  Körner. 
 10)  Mays,  auf Moldawisch  K u k u ru s a   (M is s ir   -  B oh d a i  
 das  ist  Ägyptischer Weitzen)  wird  nur  in  den  Kohl -  und  
 Küchengärten  und  um  die  Gurken  und  Arbusenfelder  
 reihenweise  gesäet,  und  von  den  Tataren  theils  unreif  
 gekocht, 1 theils  zur  Winterspeise  verwahrt. 
 n )   Hirse  (T a r i)   wird  von  den  Tataren,  so  wohl  zur  Nahrung, 
   als  zum  Brauen  der  berauschenden  Busa,  häufig  
 gesäet,  und  zwar  im  April  oder May,  so bald  es  ein  eingefallener  
 Regen  erlaubt.  Man  reifst  dazu  jederzeit  
 neues  Land  auf,  welches  hernach  zu  Weitzenacker  dient.  
 Oft  gedeiht  sie  wegen  der  Dürre  des  Sommers  nicht,  
 oder  geht  erst  spät  im  Herbste  auf,  so  dafs  sie  nicht