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Vigne
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sich hervor; die übrigen in der Reihe sind nur als léere Hülsen
sichtbar.
Das Klo s t e r St. Georg s liegt in einer flachen Aushöhlung
des südlichen sehr hohen und steilfelsigen Ufers des Cher-
sones, zwischen dem vorerwähnten fürchterlichen Vorgebirge
A j a -B u r u n und der vorspringenden Felsenecke, welche das
Georgiefsche Vorgebirge (Geo r g ie f sk o i Mu i s ) genannt wird.
Von dem obersten ganz felsigen Absätze dieser Ein bucht, senkt
sich hier das Ufer mit abwechselnden Stufen und Felsenabsätzen
steil bis zur Seefläche, dergestalt dafs die schmalen Stufenabsätze
oder Terrassen zu oberst zu Wohnungen, weiter hinunter
aber zu Weingärten haben eingerichtet werden können, wie
denn auch Bäume, und darunter der Cypressên ähnliche
schwarze Wacholder, ( Juniperus lycia) zwischen den Felsen zerstreut
wachsen. Die Lage und Ansicht des Klosters, der Gärten
und des ganzen Ufers macht der Prospect auf der sieben-
e 7. ten P la t t e , welcher von der Höhe der vorspringenden
Ecke des Ufers, an welcher die schwärzliche Klippe in der See
liegt, gezeichnet ist, deutlich. Es ist schwer, dergleichen aus
der Höhe genommene Aussichten mit hinlänglicher perspectivi-
scher Richtigkeit auf dem Papiere darzustellen. Man wird sich
aber wenigstens von der Anlage des Klosters daraus eine Vor-
‘ te Stellung machen können, welche aus der fünf ten Vignet te
noch deutlicher wird. Bey dem Einschnitte des Ufers, durch
welchen man zum Kloster,- zwischen Oolithen ähnlichem Kalksteine,
(der aber aus lauter kleinen, Hirsekörnern ähnlichen
incrustirten Schneckchen besteht) hinunter geht, zeigen sich
Stellen, wo man grofse Werkstücke, wie man sie in den alten
Gebäudeii des Chersones findet, ausgebrochen hat; und die
Gebäude bey der-Uschakofschen Meierey zeigen auch eben diese
Art von Kalkstein. Über dem Kloster selbst soll man, durch
Einsturz des Ufers, diejenige antike Säule gefunden haben, welche
noch daselbst gezeigt wird, und die nur aus Kalkstein,
aber in sehr richtiger Proportion gearbeitet, doch ohne Capital
ist. Sie ist vierthalb Arschinen lang und im gröfsten
Durchmesser 13 Zoll, in der Mitte bauchig und scheint sehr
alt zu seyn. Einige wollen daraus schliefsen, als ob hier
über dem Kloster das Fanum daemonis virginis gestanden habe,
wovon man aber, von dem beym Aj a -Bu ru n zuvor beschriebenen
Gebäude an bis zu der Felsenecke der schwarzen Klippe,
nicht die geringste Spur sieht. Der Ort kann jedoch wohl
durch allmähliges Einstürzen der Felsen unkenntlich geworden
seyn. Denn auch jetzt sind die Felsen des obern Absatzes über
dem Kloster und der Kirche so überhängend, dafs es nur eines
geringen Erdbebens bedarf, um sie herab zu stürzen. Es befinden
sich verschiedene Grotten darunter, wovon einige zu
Mönchszellen und zum Hühnerstall gemacht worden, und bey
welchen einige schöne Feigenbäume stehen, die von den harten
Wintern 1798 und 1799 nicht gelitten haben, der doch sonst in
einigen Thälern diese Bäume bis an die Wurzel tödtete. Die
Lage des Klosters ist aber ungemein warm,.ganz gegen die Mittagssonne
gerichtet, vor allen kalten Winden geschützt, und
nur bey südlichen und südwestlichen Stürmen fürchterlich. Das
Kloster besteht aus. einer kleinen Kirche, einem durch bedeckte