Haare tmd Bärte haben, welches sonst in der Krym ungewöhnlich
ist.
Gewifs ist es übrigens, dnfs alle jetzt Für Tataren geltende
Bewohner der Dörfer des südlichen Ufers, Abkömmlinge
von andern Nationen, die dahin gedrängt oder seewärts dahin
gekommen waren, und dem Tatarischen, besonders aber dem
Mongolischen Stamme fremd sind; wefswegen sie auch von den
eigentlichen Krymischen Tataren für Fremdlinge gehalten und
mit dem verächtlichen Namen T a t belegt werden.
Das Thal von Simäus ist an der Ostseite durch ein
Vorgebirge (Cro t i s - B u r u n genannt) geschlossen, von welchem
rückwärts der Prospect in das Thal vorzüglich reitzend ist.
Der Quell im Dorfe ist etwas martialisch. Die Kalkfelsenmassen,
die bis in das Dorf gestürzt liegen, sind stark riechender
Stinkstein. Zwischen zwey solchen Massen sind, auf dem
Begräbnifsplatze, zwey dicke K a r k os - Bäume; (Zhosp-p-os Zjotus)
hervor gewachsen.
Hinter dem oben genannten östlichen Vorgebirge sieht
man das hohe Gebirge, welches das vorzüglich warme Thal
von Alupka nun wieder mit ununterbrochenen schrofFen Felsenwänden
umgiebt, und vermuthlick (als der südlichste Theil
des Zuges) das Kr iu metopon (Widderhaupt) der alten Griechischen
Seefahrer vorstellte. Den westlichsten hohen Theil
■ dieses Zuges nennen die Tataren Skutan - Kajas s i , den mitt-
lern Theil, Sahan - Kaja-ssi (den Habichtsberg, und den
östlichsten, höchsten P ö t e r -K a j a (Petersfelsen) oder mit den
Griechen A ji - Petra. Zwischen dem zwey.ten Berge und der
zum P ö t e r -k a j a fortsetzenden Felsenwand K y s i 1 - kaj a ist ein
geringer Einschnitt in der Felsenbekrönung, Topek - Bo g a s s i
(der Hundepafs) genannt, durch welche ein Fiertweg auf die
Jaiia oder Alpenfläche nach Usundsehi und Skelä führt. Ein
anderer, noch beschwerlicherer Pfad führt neben dem Petersberge
ganz steil hinauf, gegen Usenbaseh und Stilä.
So wie man Gro tis - Burun hinauf ist, kann man das
also eingeschlossene Thal von Alupka ganz übersehen und die
heifse Luft desselben kommt einem, auch bey kaltem Frühlingswetter,
da sich jetzt so gar der Petersberg mit neuem Schnee
bedeckt hatte, sehr merklich entgegen. Gleichwohl sollen im
Winter, von der Höhe des Gebirges, zuweilen die kalten Nordwinde
in das. Thal niederfahren und sehr empfindlich seyn.
Das Thal, in welches man sich nun niederläfst, ist überaus
quellenreich: der erste Quell, den man passirt, hat den Griechischen
Namen Krotiria . Dann kommt man über die weite,
schwarzschieferige Schlucht Karar-tepe, deren oberer Theil
Stawas genannt wird und einen starken Quell zufülirt. Im
Tkale selbst folgt dann ein kleiner Quell Mäka - su, und darauf
ein starker, mit Cascaden vom steilen Gebirge; fallender
Bach mit halbgriechischen Namen Staur is - Useen (Kreuzbach),
an welchem das Dorf Alupka hart an der See liegt.
Dieses Dorf, mit allen seinen Häusern und Gärten,
auch einem Theile der Ackerfelder liegt auf und zwischen Ungeheuern
Felsentrümmern einer seewärts zusammengestürzten Felsenwand
des Gebirges , die sich, in einer Breite von drey hundert
Faden, fast zwey Werste landeinwärts bis an den hohen