überhaupt dieser alte Geograph in Beschreibung des schwarzen
und Asofschen Meeres und besonders der Krymischen Halbinsel,
eine bewundernswürdige Genauigkeit bewiesen hat.
So wie der Russische Name der Festung Perekop eine
Durchgrabung oder Verschanzung der Landenge bedeutet, so
zeigt, der Tatarische Or -Kapi die Pforte der Linie oder Befestigung
an. Und wirklich führt, neben der Festung, eine Brücke
und steinerne gewölbte Pforte in die Krym ein. Gleich bey der
Pforte östlich liegt innerhalb des Grabens, und hart an demselben,
die eigentliche Festung Pe rekop, ein Muster von irregulärer
Fortification, welcheaber ganz, so wie auch deren tiefer
Graben, ;aus Bruchsteinen gemauert ist. Sie stellt ein längliches,
längs -dem Graben .der Linie Einliegendes Viereck vor. Die
äufsere Festung, welche an .der Beite der Linie fehlt, an den
drey übrigen Seiten aber, aufser ihrem .eigenen, mit Futtermauem
versehenen , noch mit einem .andern tiefen , halbverwasche-
nen «Graben umgeben ist, beträgt an sich i 58 Faden in die
Länge, und, vom Graben der Linie an gemessen, 85 Faden
in die Breite. Sie hat an der nordwestlichen Ecke ein nach
aufsen fünfeckiges, an der südwestlichen ein sechseckiges, an
der südöstlichen ein zweyeckiges Bollwerk; mit dem sechseckigen
Aufsemverke der nordöstlichen Ecke aber, liegt sie weiter in
den Graben hinaus und bedeckt einen. Ausgang in den Graben
zu einem daselbst zwischen diesem und dem innern Bollwerke
befindlichen tiefen und sehr guten Brunnen. An der südlichen
Courtine ist der Haupteingang zur Festung, neben welchem ein
halbes Bastion hervor springt, und ein anderer Ausgang befindet
sich an der Ostseite. Die innere höhere Festung ist von eben
der Gestalt, hundert und zehn Faden lang und sechzig breit,
hat an den nördlichen Winkeln zwey mit vier Ecken in den
Graben der Linie vorspringende Baftionen, und auf einer innern
Mauer noch einen sechsekigen, gemauerten Cavalier in der
Mitte der nördlichen Courtine; an den beyden südlichen Winkeln
aber befinden sich zwey irreguläre Bastionen und in der Mitte
der Courtine die Hauptpförte. Uber dieser bemerkte ich eine in
Stein ausgehauene Eule , als das wahre und eigentliche Wapen
Ts ching i s - Chans, welches auch das ursprüngliche Wapen
der Krymischen Beherrscher gewesen zu seyn scheint und als
solches billig in das Russische Reichswapen aufgenommen zu
werden verdient hätte. Innerhalb der Festung ist noch eine Art
von Burg aus Steinen erbaut, und einige gleichfalls gemauerte,
ganz verfallene Casernen, nebst einer Metschet, befindlich. In
der Burg und aufser derselben sind noch zwey Brunnen vorhanden.
Die Vorstadt von Perekop lag sonst an der südlichen
Seite der Festung unregelmäfsig zerstreut; jetzt aber ist sie drey
Werste landeinwärts verlegt worden, wo sich mit mehrern
Strafsen und vielen Buden der so genannte Armänskoi Basar
(Armenische Markt) befindet. Bey der Pforte selbst aber sind
nur wenige Häuser der Russischen Salzbeamten, oder zur Garnison
gehöriger Personen, theils innerhalb, theils aufserhalb der
Linie vorhanden. Als ich die Krym zuerst besuchte, war hier
ehi Capitän Commendant, und die Besatzung bestand aus zwey
hundert Mann; nachher (1797) ist Perekop mit einem Garnison