der Spitze dieser Bucht und dem Alexianischen Meierhofe, die
aufs erste, auf zwey und eine halbe Werst lange, ganz flach auslaufende
Landzunge Fanary *) besucht. Beyde Busen der
Bucht schneiden schräg in das Land so tief gegen die höhere
südliche Küste ein, dafs diese Meine Halbinsel da, wo sich die
Buchten endigen, nicht viel über drey hundert Faden Breite behält.
Sie breitet sich aber darauf aus und ist an ihrem gerade
abgeschnittenen Ende über anderthalb Werstß breit. Diese ganze
Halbinsel nun ist dem Ansehen nach eine bevölkerte Stadt, und,
wie ich glaube, Strabos alter Cherronesus **) gewesen.
Das erste, was gleich beyrn Eingänge dieser kleinen Halbinsel
auffällt, ist eine kleine, durch einen sumpfigen Hals mit
dem Lande zusammenhängende Insel in der Spitze des längern
Busens der Bucht, dem Alexianischen Meierhofe gegen über.
Ich kann nicht umhin, den Plan dieser Befestigung, die aus
grofsen Werkstücken bestanden, wovon nur die untersten noch
an ihrer Stelle sind, in der zw’ey ten Vignet te mitzutheilen,
*) Auf einigen Karten wird dieses Landsende der Krym unrichtig Cap
F araar genannt.
**) Die Lage der alten Stadt kann nicht genauer bestimmt werden, als
es St rato mit folgenden Worten gethan hat: Inter urbem (nämlich
das neuere Cherronesus) et promontorium ( Parthenium) portus sunt tres;
setjmtur vetusta Chersonesus, nunc diruta, et post haue portus angusto
introitu; — Symbolen dicitur. Hieraus erhellt, dafs diese ältere Stadt
zwischen der letzten Bucht und Balaklawa, deren Hafen Symbolon und
nachher den Genuesern Cembalo war, gelegen seyn mufste, und dafs
auch in diesem Abstande, an der sonst einförmigen Küste, das Pro.
montorium Parthenium zu suchen sey.
welches mich zugleich der Mühe überhebt, die Ausmessung derselben
herzusetzen. Ob es ein zur Verteidigung der alten Stadt Cherronesus
angelegter Posten, oder eine der Festungen ist, welche
der Scythische Anführer Scy lurus gegen Mi thr idat s Generale
angelegt*), lasse ich dahin gestellt seyn. Die Insel selbst
A. hat einen trockenen über die See erhabenen Boden; hingegen
der Hals B., welcher selbige mit dem Lande zusammen
hängt, ist niedrig und feucht, und wird vom Seewasser,
wenn der Wind in die Bucht steht, zum Theil überschwemmt.
Gleichwohl scheint dieser ("vielleicht durch Kunst entstandene)
Damm durch Mauern, deren die eine noch sehr sichtbar ist
und sich am festen Lande an einen viereckigen Thurm C. hängt,
eingeschlössen und befestigt gewesen zu seyn. Die stärkste
Befestigung aber hat die Insel selbst, nicht nur durch dicke
Mauern aus Werkstücken, sondern auch durch Thürme, deren
Grundlagen noch zu sehen sind, eine an der Pforte, drey an
der Ostseite, alle viereckig, und eine in der südwestlichen
Ecke n . , die einen runden Thurm getragen zu haben scheint,
jetzt aber ein blofser Schutthaufen Ist. Von eben dieser Ecke
scheint eine Mauer bis in die See fortzusetzen; und ihr fast
entgegen gesetzt geht eine Mauer vom Ufer des Busens die Höhe
*) Praeter enarrata Cherronesi loca, atia etiam castetta sunt, tjuae Scylurus
et ßlii ejus eäcstruxefiint, iisijue adversus Mithridati legatos belli arcibus
usi sunt: P a lla k ium , Chavum, Neap olis; fuit et Eupatorium
a Dwphanto eonditum. — Strabo l. cit. In dem Namen Pallakium
glaube ich. müsse der Ursprung der Benennung von Balaklawa, eher
als in dem Tataiischen Worte Ba l yk (Fisch Y "esuch*