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 chem  Erdreiche  anlegen  und  ausbrennen,  und  worin  sich  das  
 Getreide  lange  hält  und  nicht  von-Würmern  leidet.  Auch wurde  
 die  Krym  immer  für  die  Kornkammer  von  Constantinopel  gehalten, 
   wozu  denn  freylich  das  stets  -aus  Kleinrufsland  durch  
 die  Salzführer  eingebrachte Brodkorn  vieles mit  beytrug. 
 Die  Krym  hat  überhaupt  einen  schweren Mergelboden,  der  
 in  der Ebene  zum  Theil  sandlettig  theils  mulmig,  naher  am  Gebirge  
 ,  wo  die  Kalkmergelflötze  sich  erheben,  mit  Kreide  und  
 Kalk  versetzt,  ostwärts  aber  vom  Karassu  an,  über  -die  ganze  
 Bosphorische  Halbinsel,  schwarz  und  thonig,  im  Gebirge  aber  
 stark  mit  Grand  und  Rollsteinen,  vermischt,  und  überall  sehr  
 fruchtbar  ist,  wenn  es  ihm  nur  nicht , an  Feuchtigkeit  gebricht.  
 In  diesem  steinigen  Boden  kommt  der Weitzen  zur  Bewunderung  
 gut fort,  und eben  dieser Boden ist auch dem Weinbaue  vorzüglich  
 günstig.  Die  grofse  Menge  von  Erdschnecken,  welche man  auf  
 allen  Äckern  findet,  .giebt  auch  dem  Lande  -eine  Art  von  Mergeldüngung. 
 Die  G e t r e id e a r te n ,  welche  die  Tataren  vorzüglich  
 bauen,  sind: 
 i)   Winterweitzen  (K u s lu k  - B ohdai).  Er wird  -vom  August  
 an,  so  bald  nur  ein  gefallener  Regen  das  Pflügen  
 erlaubt,  je  früher je  besser  gesäet,  reift in  der Mitte  des  
 Julius  und  giebt  in  guten Jahren  acht  bis  zehn,  selten fünfzehn  
 bis  zwanzigfältig  aus. 
 2)  Sommerweitzen  (Jaslyk - Bohdai  oder K y s i l tscha) wird  
 ,im  März,  so  bald  es  nur  die  Witterung  erlaubt,  gesäet, 
 ist  nicht  so  zuverlässig,  als  der  Winterweitzen,  wegen  
 der  gewöhnlichen  Dürre  des  Frühlinges. 
 3)  Der !  so  genannte  Griechische  oder  Arnautisehe  Weitzen  
 (Arnaut  -  oder  K a id u r -B  ohdai;).  Man  ;säel  davon  
 zwey  Arten  untereinander,  eine  mit  röthlichen,  langen  
 Ähren,  deren  Römer  weitläufiger  sitzen  und. mit  kür-  
 zern  Bärten,  die  man  in Klein-Reussen  Kr asn o k o 1 o ska  
 nennt.  Die  andere  mit  dichten,  schweren,  sehr  ergiebigen  
 Ähren,  und  langen,  theils  gelblichen,  theils aber  auch  
 schwarzen  Bärten,  die  defswegen  T s ch e rn o k o lo s lta   
 und  von  den  Tataren  Kara  -  K i l t s c l iik   genannt  wird.  
 Dieser. Weitzen  hat  ein  grofses  hellgelbes,  etwas  durchsichtiges, 
   schönes  Korn,  und  wird  vorzüglich  nach  
 der  Türkey,  und  nach  Italien  ausgeführt.  Er  giebt  ein  
 gelbliches,  aber  weit  schmackhafteres  Mehl,  welches  besonders  
 zur  Fabrication  der  so  genannten!Makaroni  gesucht  
 wird,  erfordert  aber  einen  fetten  Acker.  Defswegen  
 wird  er  nur  in  der  Ebene,  am  meisten  um  den  Siwasch  
 und  das  Asofsche  Meer,  vorzüglich  aber  aufser  Pereltop,  
 bey  den  Nogaiern  gesäet.  Es  fallen  darunter  zuweilen  
 Ähren,  die  völlig  dem  vielährigen Weitzen  gleichen.  Die  
 Tataren  machen  besonders  aus  diesem  Weitzen  ihren  so  
 genannten  B u ld u r ,  dessen  oben  gedacht  worden  ist. 
 A)  Spelz  (K a p li)   wird  nur  um  Kaffa  und  auf  der  Plalbinsel  
 von  Kertsch,  nicht  in  grofser  Menge  gesäet, 
 5)  Winterrocken  (K u s lu k -A r y  sch)  wird  so  früh  es  nur  
 möglich  ist,  im Herbste  gesäet,  reift  im Anfänge des Julius, 
 P a  l l a  s  R.  Ir  B. D  d  d