Suachan - dere. — Das Thal, worin Otuus liegt, ist in
Südwesten durch die Berge Mal lkaja und Papas- tepe, in NO.
durch den Berg Sari - ts dies me nnd an der östlichen und südöstlichen
Seite durch den grofsen und weit gestreckten, mit Felsengipfeln
sägenartig hervorstehenden K a r ad a g h eingeschlossen, sehr
.angenehm, den Fruchtbäumen und dem Ackerbaue günstig, und
wird durch den kleinen Bach Otuus bewässert. Unter den
Sandsteinen der nächsten Berge sind viele mit Abdrücken von
schwärzlichen Holzspänen und Pflanzenstengeln bezeichnet, oder
auch puddingsteinartig mit Rollsteinen eingestreut. Von dem
Berge Mal lkaja, dessen kalltschüssige Sandsteinlager im halben
Rechtwinkel NW. und SO. streichen, stürzen grofse Felsstücke
ab, an welchen fast .einen Fnfs mächtige Klüfte oder
Schalen von Kalkspäth, mit darüber liegenden, linsenförmigen
Kristallen, sitzen. Die Leichensteine sind hier, wie in Koos
und Sudagh, lange, plattvierkantige Säulen, von beträchtlicher
Länge und Härte, die man aus den Sandsteinlagen aussucht.
Sie sind alle kalkbündig, zuweilen eisenschüssig und klingend
hart. Ich habe dergleichen .Säulen, die als Gränzzeichen auf den
Höhen, zwischen .Sudagh und Koos, in die Erde gestellt sind,
gemessen, und sie über der Erde über zwey Faden hoch befunden,
obgleich sie nur ungefähr eine halbe Arschine breit und etwas
weniger dick waren.
Ich setzte von Otuus aus, um das Ende des altern Gebirges
zu sehen, meine Reise noch bis an den östlichen Fufs des
letzten hohen Berges Karadagh fort, wo vormals ein Tatarisches
Dorf, mit einer Metschet und einem schönen Springbrunnen
stand. Der bequemste Weg, geht nördlich um den Fufs dieses
grofsen. Berges. Wenn man auf die Höhe gekommen ist, sieht
man schon Tinks,. in N.. und NO., die weifsen Berge des neuern
Kalkflötzes, welches sich,, mit dem; von E s k i -K r ym nach
Kaf fa führenden Postwege,, nunmehr näher an die See zieht,
und bey Kaffa das ältere Gebirge völlig, bedeckt,. von demselben
aber hier, wie in den übrigen Gegenden der Krym, durch ein
weites, offenes Thal abgesondert ist. Es wirft in dieser Gegend
einen beträchtlichen Berg auf.,, dessen südlicher Felsenäbsatz
Sar i -Kaja genannt wird.
Der höchste , mit; zuckerhutförmigen Felsen besetzte
Kamm des Ka radagh besteht aus dem grauen,, wilden Kalkfels,
der gerieben etwas;, stinkt;; der östliche Fufs aber aus dem;
thonigen Flötze ,;. aus welchem einige sa'lzhafte Quellen hervor:
kommen. ., Der Quell aber ,, an welchem die Ruinen des Dorfes;
Karadagh: an der Seite des Berges:fliegen, und der mit Bruchsteinen
wohl eingefafst ist,, kommt unter den höchsten Kalkfelsen
kalt und rein hervor. Der alte Weg zum Dorfe ist, wegen des>
unterwaschenen Erdreiches und der vielen Löcher in der Dammerde,
ziemlich unsicher. Vor dem Karadagh in Süden liegt gegen
die See ein rund erhabener hoher Berg,; Ä s i i s t genannt, auf
welchem ein im Gerüche der Heiligkeit ; verstorbener Geistlicher:
des Namens, der hier oft zu beten pflegte, auf sein Verlangen,
begraben ist, zu welchem die Tataren auch wallfahrten.
Östlich am Karadagh läuft ein breites, offenes Thal zur
See, welches sich fast von Eski iKry.m herzieht, und in dieser
Gegend Küi ik-Tepe (das grüne Thal) genannt wird. In