wird, und der zur Zeit der Weinlese ungefähr einen Rubel
der Eimer, von 10 Quartieren., bezahlt wird, wenn der in der
untern Gegend der Alma wachsende wässerige und elende,
schon im nächsten Frühlinge säuernde Wein nur 70 bis so Kopeken
gilt. Dennoch ist die Cultur und die Sorten der Reben
an der Alma und Katscha fast einerley, aber die Lage der Weingärten
an der letztem ist ungleich wärmer, und das Erdreich
günstiger. Der Weinstock wird hier nach Ungarischer Art, nicht
in Stämmen, auch nicht in Spaliieren, sondern buschweise gezogen,
indem man jedem Stocke gleich an der Oberfläche der Erde
einen Kopf oder Knorren zu bilden sucht, auf welchem man
jährlich einige junge Reben zuzieht, die im folgenden Jahre
tragen sollen. Bey gutem und saftigem Boden ist diese Behandlungsart
weit• einträglicher und-so fruchtbar, dafs man, bey dem
Verkaufe, solche Weingärten nach der Zahl der Weinstöcke, bis
auf einen Rubel für jeden Stock zu taxiren pflegt.— Die Weinstöcke
werden in dieser Gegend gegen den Winter mit aufgehäufter
Erde bis auf den dritten Knoten der Reben bedeckt,
und erst im April aufgeräumt und bearbeitet, wenn schon der
junge Trieb zum Vorscheine kommt. Aus dieser Ursache blüht
der Wein viel früher, reift auch fast um einen ganzen Mond
zeitiger, als in den südlichen Thälern, wo derselbe nie bedeckt
wird. Das öftere Umarbeiten der Erde trägt auch zu dessen
mehrerer Fruchtbarkeit- bey. Allein es geschieht auch zuweilen,
dafs ein später Frost im Frühlinge die Hoffnung des
Jahres verdirbt; und ich habe bemerkt, dafs auch in dieser
Gegend der Weinstock ohne diese Bedeckung, selbst in den
harten Wintern von 1798 und 17.99 keinen Schaden gelitten
hat.
Die Ka t s cha , welche westlicher, als die Alma am hö-
hern Gebirge, zwischen der Babugan-Ja i la und dem hohen
Berge Potami s aus vielen Thälern und Grüften zusammen
fliefst und ansehnliche Bäche aufnimmt, ist dennoch nicht so
wasserreich, als die Alma und der Belbek, mit welchem sie
einen fast parallelen Lauf zum Meere nimmt. In trockenen
Sommern bleibt davon nur ein sehr geringer Bach übrig, obgleich
Schnee - und Regenwasser auch dieses Flüfschen oft auf
eine kurze Zeit beträchtlich anschwellen. Weil aber sein Bett
breit und steinig ist, so wird er niemals so gefährlich, als
jene beyden, für Reisende zu passiren. Sein ganzer Lauf ist
inJ einer ofFenen, fruchtbaren Gegend und er ist mit Tatarischen
Dörfern wohl besetzt, denen es auch überall an Fruchtgärten
nicht fehlt.
Die Kalkberge werden nun, zwischen der Kats cha
und dem Belbek, steiler, höher und zerrissener, und rücken
näher an einander. Man sieht aber jenseit des letztem ein
noch höheres, mit einem wenig unterbrochenen Rücken von
der See aus Westen her gegen Osten streichendes Kalkgebirge
ziehen, welches nur an einer Stelle, durch das vom Belbek
nach Mankup südwärts führende Querthal, wovon unten ein
Mehreres gesagt werden wi rd, ganz durchbrochen ist. Über
dieses Gebirge führt ein sehr beschwerlicher, und erst für die
Reise der Hö chs t s e l ig en K ai serihn eingerichteter Weg
nach Balaklawa und Sewas topol , der besonders jenseit des
P a l l a s R . Jr JJ. JT